Quelle: Volksblatt / Marco Pescio

Liechtenstein mit Nuller-Quali – 0:4 in Mazedonien zum Abschluss

Null Punkte nach zehn Spielen: Die Liechtensteiner Nationalmannschaft beendet die WM-Qualifikation ohne ein einziges Erfolgserlebnis. Auch zum Abschluss setzte es in Strumica gegen Mazedonien eine 0:4-Niederlage.

Nichts wurde es aus dem erhofften Exploit im letzten Spiel der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Die Liechtensteiner Auswahl kassierte in Mazedonien die zehnte Niederlage und die Gegentreffer Nummer 36 bis 39. Eine insgesamt bemühte, kämpferische Leistung im gut gefüllten Mladost-Stadion von Strumica reichte gestern Abend nicht, um doch noch etwas Zählbares aus dieser WM-Ausscheidung mitnehmen zu können.

Zwei Doppelschläge
Die Mazedonier legten schon in der ersten Halbzeit den Grundstein für ihren verdienten Heimsieg. Ein Doppelschlag kurz vor der Pause sorgte doch noch für klare Verhältnisse, nachdem sich die Südosteuropäer zu Beginn der ersten Hälfte noch schwergetan hatten, ein Mittel gegen die kompakt auftretenden Liechtensteiner zu finden. In der 36. Minute war die LFV-Abwehr dann aber erstmals in diesem Spiel nicht wachsam genug: Nach einem Corner von Egzijan Alioski kam Verteidiger Visar Musliu unbedrängt zum Kopfball und markierte so das 1:0. Und auch beim 2:0 von Aleksandar Trajkovski, der einen schnellen Angriff eiskalt abschloss, liess sich die Verteidigung zu einfach ausspielen.

Zwei unkonzentrierte Minuten leisteten sich die Liechtensteiner dann auch in der zweiten Hälfte. Zwischen der 67. und 69. Minute erhöhten die Mazedonier mit einem zweiten Doppelschlag auf 4:0. Erst hämmerte Enis Bardi eine Flanke des stark aufspielenden Trajkovski in die Maschen. Dann tankte sich der eingewechselte Arijan Ademi im Sechzehner vors Tor und schob lässig in die rechte untere Ecke.

Die Mazedonier durften sich nach der Partie einen äusserst effizienten Auftritt attestieren lassen. Abgesehen von den vier Abschlüssen, die zu Toren führten, erspielte sich das Heimteam keine wirklich zwingenden Chancen. Oder mit anderen Worten: Anders als das Resultat womöglich vermuten lässt, liess sich das Liechtensteiner Team nicht vorführen. Es beendete die WM-Quali trotz Niederlage erhobenen Hauptes, im Wissen, auch ersatzgeschwächt eine respektable Leistung abgerufen zu haben.

Liechtenstein hatte in Strumica einige gewichtige Ausfälle zu verkraften. Neben dem verletzten Dennis Salanovic mussten auch die gesperrten Leistungsträger Franz Burgmeier, Nicolas Hasler und Marcel Büchel passen. Immerhin: Bei den angeschlagenen Stammkräften Sandro Wieser und Daniel Kaufmann gab es vor dem Spiel grünes Licht – beide konnten trotz kleinerer Blessuren mittun. Der nachnominierte U21-Kapitän Aron Sele erwies sich als gute Alternative im zentralen Mittelfeld – er zeigte vor allem in der ersten Halbzeit eine starke Leistung und empfahl sich damit für weitere Einsätze in Zukunft. Aron Sele war in der guten Liechtensteiner Anfangsphase Dreh- und Angelpunkt bei den Gästen. Die LFV-Equipe trat wie schon gegen Israel (0:1) mutig auf. Nur: Klare Torchancen blieben auch diesmal Mangelware. Einzige Ausnahme: Ein strammer Schuss von Sandro Wieser in der 63. Minute, der allerdings noch abgelenkt wurde.

«Nur das Resultat war klar»
Die Enttäuschung aufseiten der Liechtensteiner nach der erneuten Niederlage war selbstredend da, aber man wusste, dass man sich leistungsmässig würdig verabschiedet hatte: «Das Einzige, das für mich in diesem Spiel klar war, ist das Resultat», meinte Routinier Michele Polverino nach Abpfiff. Ansonsten war er mit dem Auftritt grösstenteils zufrieden. «Wir waren heute meiner Meinung nach wieder gut gestanden, denn so viele Chancen hatten die Mazedonier nicht.»

Auch Wieser hob hervor, wie «kompakt» das Team aufgetreten sei. Selbstkritisch zeigte er sich dafür beim ersten Gegentor: «Das war mein Mann, der das Tor erzielte. Das darf nicht passieren.» Und zum Abschluss meinte Wieser: «Jetzt ist diese Quali vorbei. Wir hatten eine schwierige Gruppe. Nun hoffen wir, dass es in der Nations League im nächsten Jahr resultatmässig besser läuft.»