Quelle: Volksblatt / Jan Stärker

Matchwinner Dennis Salanovic: Liechtenstein schlägt Gibraltar

Erster Sieg für die Nationalmannschaft in der Nations League. Und das 2:0 gegen Gibraltar war hochverdient. Neben den Treffern vom überragenden Dennis Salanovic (32.) und Sandro Wieser (72.) hätte die Mannschaft von Trainer Rene Pauritsch bei konzentrierter Chancenauswertung noch höher gewinnen können.

«Ich bin so stolz auf die Mannschaft und auch froh für die Jungs. Wir hatten mit Dennis Salanovic heute einen überragenden Spieler», freute sich Pauritsch. «Nach unserem ersten Pflichtspielsieg seit 2011 dürfen die Jungs heute auch richtig feiern.» Dabei musste der Steirer gegen die Kicker vom «Affenfelsen» notgedrungen zwei Änderungen vornehmen. Für den gesperrten Kapitän Michele Polverino rückte Livio Meier in die Startelf und für den angeschlagenen Philippe Erne (Knöchel) spielte Nachrücker Robin Gubser Mittelstürmer. Von seinem bevorzugten 4-1-4-1-System rückte Pauritsch aber nicht ab. Zudem begann Ivan Quintans rechts in der Viererkette, Martin Rechsteiner musste dafür auf die Bank. Grund: Pauritsch erhoffte sich vom offensiveren Quintans mehr Impulse nach vorne. Das klappte aber nur bedingt. Denn beide Mannschaften bearbeiteten sich im Mittelfeld, Spielfluss kam in der ersten Viertelstunde kaum zustande. Bezeichnend: Als Salanovic aus aussichtsreicher Position abzog, versprang kurz davor die Kugel und der Ball ging statt aufs Tor zum Einwurf für Gibraltar ins Seitenaus (15.).

Lattenglück und Zaubertor
Nach 20 Minuten nahm die Partie dann aber Fahrt auf. Erst verpasste Kaufmann einen Meter vor dem Tor den Ball (22.). Auf der anderen Seite hatte Beni Büchel im Liechtensteiner Kasten viel Glück, als Anthony Hernandez aus 18 Meter nur das linke Lattenkreuz traf.

Nach einer halben Stunde sah der agile Salanovic nach einem robusten Einsteigen gegen Sergeant die Gelbe Karte, fehlt damit im nächsten Spiel gegen Mazedonien. Doch die Verwarnung stachelte ihn anscheinend nur an. Hasler spielt einmal von rechts auf links, wo Salanovic an zwei Gegnern vorbei in die Mitte zog und den Ball ganz stark mit der rechten Innenseite ins lange Eck zirkelte (32.). Ein Zaubertor! Minuten später hätte es dann 2:0 stehen müssen. Wieder war es Salanovic. Er kam an der Mittellinie an den Ball, setzte sich mit seiner Schnelligkeit gegen vier (!) Gibraltarer durch und stand alleine vor Keeper Goldwin. Doch anstatt den Ball am Torwart vorbeizuschieben, versuchte er es mit einem Chip. Goldwin ahnte den Braten und konnte die Kugel abwehren.

Kurz vor der Pause gab es dann noch mal eine Schrecksekunde für die Pauritsch-Elf. Walker spielte einen Freistoss von der linken Seite in die Mitte. Büchel verschätzte sich, kam nicht an den Ball. Dafür GibraltarKapitän Joseph Chipolina. Doch der köpfte den Ball weit übers LFV-Tor.

Wieser entscheidet Spiel
Die zweite Hälfte begann verheissungsvoll für das Heimteam. Nach einem Salanovic-Freistoss rutschte Göppel frei vorm Tor weg, die anschliessende Ecke konnte Chipolina in höchster Not vor Kaufmann klären (49.). Doch das war es dann mit der Fussballherrlichkeit auf dem Platz. Es folgte viel Mittelfeld-Kampf und –Krampf. Die Gäste mühten sich zwar, hatten aber nicht die spielerischen Mittel, um die Liechtensteiner Defensive ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.

Nach 72 Minuten dann die Entscheidung. Salanovic spielte einen Freistoss von links Richtung Fünfmeterraum. Wieser stieg völlig ungedeckt hoch und köpfte die Kugel zum 2:0 ins Netz. Anschliessend konnte man die Befreiung der Nationalmannschaft sehen, es wurde richtig gut kombiniert. Leider fehlte bei Salanovic (79./86.) und Kühne der letzte Pass, sonst wäre das Ergebnis weiter in die Höhe geschraubt worden. Letztlich ein verdienter Sieg der Mannschaft von Rene Pauritsch, mit dem man sich nach zwei Spielen der Nations League hinter Spitzenreiter Mazedonien auf Platz 2 schob.