Belgien machte in Halbzeit zwei alles klar

Im ersten Spiel nach der Sommerpause musste sich Liechtensteins Nationalmannschaft im Rheinpark Stadion dem Topteam Belgien mit 0:6 geschlagen geben. Während sie in der ersten Halbzeit noch gut dagegenhielt und lediglich 0:1 in Rückstand lag, spielte sich das Geschehen im zweiten Durchgang nur mehr vor dem Tor von Benjamin Büchel ab, wo den Belgiern gleich fünf weitere Treffer gelangen.

Im ersten Aufeinandertreffen zwischen Liechtenstein und Belgien zeigte sich, warum die Gäste zu den Top-Ten der FIFA-Weltrangliste gehören – vor allem nach der Pause. Doch die Liechtensteiner Nationalmannschaft, von Trainer Konrad Fünfstück hervorragend eingestellt, machte es dem Favoriten in der ersten Halbzeit alles andere als leicht. Die belgische Offensive tat sich zunächst schwer, denn die kompakte Defensive der Gastgeber vereitelte zahlreiche Angriffe bereits im Ansatz. Nach rund 30 Minuten fiel das 0:1 aus Liechtensteiner Sicht dann jedoch unglücklich: Ein Klärungsversuch wurde vom Schiedsrichter ungewollt abgefälscht und landete direkt vor den Füssen von Meunier, dessen Flanke von De Cuyper per Kopf zur Führung verwandelt wurde. Nur zehn Minuten später stand der Unparteiische erneut im Mittelpunkt. Nach einem vermeintlichen Handspiel im Strafraum zeigte er zunächst auf den Punkt, nahm den Elfmeter nach Ansicht der Videobilder jedoch wieder zurück. Kurz vor dem Pausenpfiff unterstrichen die Belgier mit einem Lattenschuss, dass sie mit dem knappen Vorsprung nicht zufrieden waren.

Direkt nach Wiederanpfiff erhöhten die Gäste auf 2:0: Nach nur 23 Sekunden traf Tielemans nach einem Angriff über die linke Seite und einem präzisen Rückpass in den Rückraum. Damit war der Lohn für die starke Defensivleistung der ersten Halbzeit schnell dahin. Belgien übernahm nun endgültig die Kontrolle und verlagerte das Spielgeschehen fast ausschliesslich in die Hälfte der Liechtensteiner. Nach einer Serie von vier Eckbällen war es Theate, der per Kopf auf 3:0 stellte. In der Folge erhöhten De Bruyne und erneut Tielemans aus einem Penalty innerhalb von zehn Minuten auf 5:0. Die Zuschauer im nördlichen Teil des Stadions bekamen kaum noch Offensivaktionen der Liechtensteiner zu sehen – Belgien dominierte das Spielgeschehen bis zum Schluss und liess keine weiteren Chancen zu. Viel mehr wollten sie noch nachlegen, was ihnen durch Fofana zum 6:0-Sieg in der Nachspielzeit auch gelang.

Abwehrspieler Andreas Malin sprach im Anschluss von einem Spiel, "bei dem die Abwehr permanent gefordert war und kaum Zeit zur Erholung blieb." Für das bevorstehende Spiel gegen Nordmazedonien in Skopje am kommenden Sonntag (18 Uhr, live im Landeskanal) hofft er, dass "die Mannschaft mehr Platz in der Offensive bekommt, damit zwischen den Aktionen etwas Zeit zum Durchschnaufen bleibt". Nationaltrainer Konrad Fünfstück lobte sein Team für eine engagierte Leistung: "Sie haben unseren Plan gut umgesetzt und voll dagegengehalten. Durch die taktische Umstellung der Belgier in der Halbzeit sind sie nicht mehr nur über die Flügel gekommen, sondern haben Wege im Zentrum vorgefunden, wodurch die Gegentreffer entstanden."