Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler

Jehle und Bicer hielten einfach alles

Liechtenstein hat im ersten Heimspiel der EM-Quali gegen Montenegro den ersten Punkt unter Dach und Fach gebracht. Vor allem erwiesen sich die beiden Torhüter Peter Jehle und Cengiz Bicer als Hexer und unüberwindbar.

Liechtenstein hat im ersten Heimspiel der EM-Quali gegen Montenegro den ersten Punkt unter Dach und Fach gebracht. Vor allem erwiesen sich die beiden Torhüter Peter Jehle und Cengiz Bicer als Hexer und unüberwindbar.

Montenegro realisierte ein krasses Chancenplus, derweil Liechtenstein für einmal das nötige Wettkampfglück auf seiner Seite wusste. Liechtenstein zahlte schwer, denn Wieser kurz vor der Halbzeit mit einer Verhärtung an der Wade und Torhüter Jehle mit einer Handverletzung nach einer Stunde mussten ausgewechselt werden.

Jehle hielt die Null …
Das Abtasten dauerte nicht allzu lange. Montenegro war bemüht, die Gangart zu bestimmen, doch Liechtenstein kam zur ersten guten Torchance: Nach starkem Vorstoss von Burgmeier kam Yildiz freistehend zum Kopfball, zielte jedoch zu hoch (4.). Bis auf einen harmlosen Burgmeier-Freistoss, den man mit Windunterstützung auch hätte mit vollem Risiko aus 35 Metern Richtung Tor hätte schlagen können (16.), blieben die FL-Vorstösse zu zaghaft. Es lag auch an Yildiz, der etwas gar hektisch agierte, doch auf der anderen Seite war Salanovic sehr aktiv und mit viel Zug unterwegs. Mit Fortdauer erhöhten die Gäste den Druck und Liechtenstein konnte sich bei Jehle bedanken, dass die Null zur Halbzeit noch stand: Er klärte gegen Vukcevic (5.), Jovovic (9.), Zverotic (26.), Jovetic (29. / 34.) und Pavicevic (36.).

… und lenkte Ball an Pfosten
Einmal musste Jehle das Glück beanspruchen, als er noch an einen Damjanovic-Kopfball herankam, der Ball prallte an den Pfosten und der FL-Keeper konnte den Ball bändigen (32.). Als der Liechtensteiner Hexer einmal geschlagen war, bereinigte Kaufmann in extremis gegen Damjanovic (29.). 

Vucinic kam, Jehle verletzt raus 
Dass der Gästetrainer nicht zufrieden war, ging aus der Tatsache hervor, dass er Vucinic einwechselte. Liechtenstein nahm zur Halbzeit eine taktische Umstellung vor: Salanovic rückte ins Sturmzentrum, Martin Büchel spielte vor Polverino und Christen rückte auf die linke Aussenbahn. Schliesslich musste Jehle vom Platz: Er klärte einen Jovetic-Knaller und blieb liegen (58.). Er stand noch zwei Minuten auf dem Platz und musste durch Bicer ersetzt werden. Zuvor waren die Montenegriner nicht mehr so zwingend wie noch vor dem Seitenwechsel. «Es verspürte einen Knall. Wir wissen nicht, ist es eine Sehne oder Muskelverletzung», klärte Nationaltrainer Rene Pauritsch an der PK auf.

Bicer ebenfalls stark
Doch Bicer stand Jehle in nichts nach. Zweimal klärte er glänzend gegen Vucinic (68./73.), somit war auch der Türkei-Legionär angekommen. In der Schlussphase warfen die Montenegriner zwar alles nach vorne, doch bis auf einen Drehschuss von Tomasevic, den Bicer hielt (90.), fehlte die Präzision im Spiel der Gäste, die sogar ihren besten Mann, Captain Jovetic, vom Platz nahmen.

Kurz vor Schluss gefährlich
Liechtenstein kam zu Entlastungen, doch richtig torgefährlich war das Team lange Zeit nicht. Salanovic lief von halbrechts Richtung Torhüter Poleksic, doch sein Schuss verfehlte das Ziel deutlich (52.). Gefährlicher wurde es dann aber doch noch – gegen Ende der Partie. In dieser Schlussphase lag sogar ein Sieg aus Liechtensteiner Sicht in Reichweite, doch das wäre des Guten zu viel gewesen. Dennis Salanovic flankte vier Minuten vor Schluss zu nahe vors Tor und als Simic den vorgestossenen Simon Kühne foulte, hätte der Ref auch auf Foulpenalty entscheiden können (90.). Den Schlusspunkt setzte Michele Polverino mit einem Hinterhaltschuss. Er verfehlte das Tor jedoch (93.).

Von Fans gefeiert
Obwohl sich Liechtenstein in einem Umbruch befindet, konnten sie – selbstverständlich mit dem nötigen Wettkampfglück – diesen tollen Punktgewinn realisieren. Die Fans feierten, derweil die Gäste – rund 500 Montenegriner waren vor Ort – enttäuscht von dannen zogen.