Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Liechtenstein schlägt sich selbst
Im EM-Qualifikationsspiel blieb Liechtenstein gegen Schweden ohne Punkte. Mit 2:0 (1:0)-Toren tauchte Liechtenstein gegen das Drei-Kronen-Team. Torschützen waren Quintans (34.) durch ein Eigentor sowie Durmaz (46.).
Letztlich waren es kapitale Eigenfehler, die zu den Toren und somit zur Niederlage führten. Trotzdem geht der Sieg der Schweden in Ordnung, da sie dominant auftraten und sich ein klares Chancenplus erarbeiteten. In der Offensive fehlte ein weiteres Mal die Durchschlagskraft, um das erste Tor in der laufenden EM-Kampagne zu erzielen.
Schweden dank Eigentor
Durch ein unglückliches Eigentor gingen die Schweden in Front: Zengin drang von halblinks in den Strafraum ein, Quintans ging nicht genügend resolut hin und lenkte den Flachschuss unglücklich über Bicer ins lange Eck (1:0). Der Aktion ging ein Missverständnis zwischen Polverino und Christen voraus; ein unnötiger Ballverlust. Wie Montenegro agierten auch die Schweden druckvoll, jedoch mit vielen langen Bällen, denn sie suchten konsequent den kopfballstarken Elmander im Sturmzentrum und waren keineswegs so kreativ wie die Osteuropäer. Nur eine kritische Szene musste Torhüter Bicer in der Startphase klären, als er einen Forsberg-Kopfball glänzend hielt (8.). Glück hatte Liechtenstein als der Ref ein Bengtsson-Tor wegen Abseits zu unrecht annullierte (18.). Den Schweden ging trotz des hohen Ballbesitzes die Präzision im Abschluss ab. Elmander köpfelte zweimal daneben (10. / 43.), schoss zu überhastet (17.), Durmaz jagte das Leder 15 Meter über den Kasten (16.) und Zengin jagte einen Freistoss aus 19 Metern über die Querlatte (37.).
Liechtenstein war mit viel Defensivarbeit beschäftigt, konnte den Ball selten über mehrere Stationen nach vorne spielen, weil die Schweden stark pressten. Dennoch gab es Entlastungen; dem zugrunde lag einerseits die Führung der Schweden, die nun nicht mehr mit der gleichen Konsequenz nach vorne stürmten, sowie kapitale Ballverluste der Gastgeber. Salanovic verlor im Strafraum gegen drei schwedische Verteidiger den Ball, da fehlte die Kaltblütigkeit (38.). Quintans- Schuss fiel harmlos aus (42.) und Christen kam nach starkem Quintans-Querpass nicht optimal an den Ball (44.).
Geschenk führte zum 2:0
Schlimm fiel der Einstieg in die zweite Halbzeit aus: Zuerst ahndete der Ref ein Hands von Zengin nicht, danach spielte Quintans den Ball auf Torhüter Bicer zurück, dessen Querschläger schob Zengin ins lange Eck (2:0).
In der Folge verlief das Spiel ausgeglichen, denn Schweden hatte sich die komfortable Führung erarbeitet und war damit wohl zufrieden. Liechtenstein bemühte sich, um das Anschlusstor zu schaffen. Salanovic fand keinen Abnehmer vor dem Tor (67.), Kaufmann (71.) und Hasler zielten aus der zweiten Linie zu hoch (88.), derweil Polverinos Knaller den schwedischen Torhüter Isaksson zu einer Faustabwehr zwang (93.).
Und Schweden wollte seinen Fans noch weitere Tore bescheren, doch Ekdal schoss übers Tor (48.) und Hrogta köpfelte daneben (82.). Schliesslich konnte sich Torhüter Bicer bei einem Zengin-Schlenzer (58.) sowie den Knallern von Hrgota (88.) und Bahouri (91.) auszeichnen.
Insgesamt war Liechtenstein sehr defensiv eingestellt. Die Müdigkeit nach den zwei Spielen innert vier Tagen war bei einzelnen Akteuren (Büchel, Quintans, Hasler) spürbar, obwohl das Team erneut aufopferungsvoll kämpfte.