Quelle: Liechtensteiner Vaterland /Ernst Hasler
Liechtenstein fehlte der Glaube
Liechtensteins Fussball-Nationalmannschaft verliert das letzte Europameisterschafts-Qualifikations-Heimspiel gegen Schweden mit 0:2(0:1)-Toren. Berg (18.) und Ibrahimovic (55.) erzielten die Tore. Die Liechtensteiner zeigten gute Ansätze, doch fehlte der absolute Glaube.
Nach Balleroberungen spielten die Liechtensteiner zwar nach vorne, doch bei etwas Gegenwind fehlte letztlich der Glaube, um noch gefährlicher in den Abschluss zu kommen. Gegenüber dem Russland-Spiel kam es zu einer klaren Leistungssteigerung. Die Fans im Stadion kamen zudem in den Genuss zahlreicher Kabinettstückchen von Superstar Ibrahimovic, der seine Klasse öfters aufblitzen liess.
Schweden legte vor
Obwohl Liechtenstein ordentlich ins Spiel fand, kassierte der Underdog den Verlusttreffer, weil die Schweden nicht genügend eng gedeckt worden sind. Durmaz ging ins 1:1 und bediente Berg, der setzte sich gegen Frick durch, der nicht resolut einstieg, und traf ins nahe Eck (0:1).
Zuvor besassen die Schweden eine Grosschance, doch Berg verfehlte (9.). Und Liechtenstein versuchte zwar bei jeder Gelegenheit, nach vorne zu kommen, doch schlichen sich leichtfertige Abspielfehler ein. Einen zu kurz geratenen Oehri-Rückpass erlief sich Ibrahimovic, Jehle klärte jedoch mit der Hand im Tackling (9.).
Jehle hielt Foulpenalty
Liechtenstein zeigte Höhen und Tiefen. Mutig, dann wieder zu ängstlich, wenn der Gegner selbst Freiräume gewährte. Es fehlte oft die richtige Entscheidung, nach vorne zu spielen oder den Rückwärtsgang einzulegen.
Lediglich Burgmeier kam zu einem Abschluss, schoss aber aus der zweiten Linie zu zentral (10.). Glück hatte Liechtenstein, als Berg einen holperigen Ball aus vier Metern über das Gehäuse setzte (22.). Eher harmlos fiel ein Ibrahimovic-Freistoss aus, der das Ziel deutlich verfehlte (24.). Als Wieser in einen Zweikampf gegen Ibrahimovic ging, entschied der Ref auf Foulpenalty. Auf den ersten Blick schien es eine fragliche Entscheidung zu sein, doch Wieser gestand das Foulvergehen ein. «Ich habe ihn klar gefoult und mir dabei selbst wehgetan», befand Sandro Wieser nach dem Spiel. Doch Jehle fischte den hart, aber nicht sonderlich gut platzierten Ibrahimovic-Penalty aus dem Eck (40.). «Diese Szene verlieh uns die zweite Luft», befand Nationaltrainer Rene Pauritsch.
Ibrahimovic sorgt für K. o.
Schweden hielt zu Beginn der zweiten Halbzeit den Druck hoch, drängte die Pauritsch-Elf weit zurück. Berg hatte das 0:2 auf dem Fuss, nachdem er sich herrlich durchgespielt hatte, doch Jehle klärte glänzend zur Seite (54.), den Källström-Knaller boxte Jehle aus der Gefahrenzone. Beim 0:2 war der FL-Keeper machtlos. Wieser schätzte einen 40-m-Pass völlig falsch ein und Ibrahimovic knallte den Ball von halbrechter Position aus 15 Metern ins lange Eck (0:2).
Kurz darauf bot sich Liechtenstein eine gute Chance auf den Anschlusstreffer, Kühne hatte freie Bahn, wartete zu lange, sodass ihn Antonsson blocken konnte (57.). Martin Büchel (49.) und Wieser knallten ihre Schüsse (61.) weit übers Tor. Ansonsten blieb Schweden am Drücker, war ab nicht zwingend. Lediglich Ibrahimovic, der seine Weltklasse immer wieder aufblitzen liess, düpierte mit seinem Überraschungsmoment öfters die FL-Abwehr und scheiterte mit seinem zentralen Schuss an Jehle (79.), der auch noch vor Zengins Füssen einen Ball fischte (87.). Die Liechtensteiner liessen sich bei Unterbrüchen im Finish viel Zeit und waren nicht um eine schnelle Spielaufnahme bemüht. Ein Indiz, dass man nicht mehr wirklich noch an einen Torerfolg glaubte, weil das Team am Ende seiner Kräfte war.