Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Junge Elf kassiert eine Klatsche
Liechtensteins Fussball-Nati zahlte im freundschaftlichen Länderspiel gegen Weissrussland Lehrgeld und unterlag mit 1:5 (0:3)-Toren. Vor allem die Anfälligkeit in der Defensive war extrem, dennoch liess sich das Team nicht gehen.
Gegen die Nummer 83 des Fifa-Rankings, Weissrussland, war kein Kraut gewachsen. Gordeichuk (13.), Kisliak (15.) und Krivets aus einer Abseitsposition (23.) sowie Savitski mittels Doppelpack (60./67.) erzielten die Tore; den Ehrentreffer erzielte Captain Burgmeier mittels Foulpenalty (80.).
Die Weissrussen lebten Effizienz pur, derweil bei den Liechtensteinern doch einiges schieflief. Offenbar zerzauste der Föhn die Gastgeber mehr als das Gästeteam. Damit lässt sich vor allem im ersten Abschnitt die nicht genügende Aggressivität teilweise erklären. Aber auch der Dreimann-Sturm der Weissrussen setzte der jungen FL-Elf arg zu.
Frühe Vorentscheidung
Weissrussland lebte Effizienz und lag schon nach 23 Minuten 0:3 vorne. Nach einem PutsilaZuspiel durchs offene Zentrum traf Gordeichuk (0:1). Nach einem Freistoss von halblinker Position brachte die FL-Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Kisliak köpfte ein (0:2). Aus einer vermeintlich harmlosen Situation, allerdings einer Abseitsposition, schob Krivets ein (0:3); zuvor war Kaufmann nicht mehr Awunschgemäss ins Tackling gekommen.
Liechtenstein fand in den ersten Minuten gut ins Spiel, verzeichnete zwei Fehlschüsse durch Mathias (4.) und Andreas Christen (9.). Danach kombinierten die Gäste stilsicher und wesentlich zielstrebiger. Zuerst konnte sich Bicer gegen Putsila auszeichnen (10.) und den zentralen Kisliak-Kopfball fangen (10.).
Liechtenstein gewährte den leichtfüssigen Weissrussen zu viel Räume und stieg nicht genügend resolut in die Zweikämpfe. Das änderte sich jedoch, denn die Aggressivität und teilweise giftige Spielweise kam bei den Gastgebern erst nach dem klaren Rückstand auf. Plötzlich spürten die Weissrussen Widerstand und reagierten teilweise sehr unsportlich. Eine Tätlichkeit von Putsila an Martin Büchel vor den Augen des Refs blieb ungeahndet (42.).
Kathastrophal, wie sich die Liechtensteiner teilweise – allen voran Torhüter Bicer – gegen den Wind anstellten. Sie lebten die These, mit und gegen den Wind flach zu spielen, nur in den seltesten Fällen. «Wir hatten uns das vorgenommen. Doch die Weissrussen haben uns angepresst, deshalb mussten wir uns ab und zu mit einem hohen Ball befleissigen», lieferte Nationaltrainer Rene Pauritsch eine plausible Erklärung.
Zwei weitere Tore durchs Zentrum
Obwohl die Liechtensteiner in der zweiten Halbzeit – Nationaltrainer Pauritsch nahm drei Auswechslungen vor – kompakter stand, kassierte die Abwehr nach Abstimmungsproblemen zwei weitere Gegentreffer. Savitski konnte das Olekhnovich-Zuspiel – die Innenverteidiger klärten ungenügend – übernehmen und einschieben (0:4). Beim 0:5 erneut durchs Zentrum – Hasler hatte das Abseits aufgehoben – zeigte Savitski Kaltschnäuzigkeit (0:5). Palitsevich per Kopf (49.), Stosevich mit Volley aus sieben Metern (65.) und Stosevich per Kopf (66.) verfehlten den Kasten. Schliesslich konnte sich Benjamin Büchel beim ValadzkoFlachschuss auszeichnen (75.). Nach einem Foul von Martynovich an Gür diktierte der Ref einen Foulpenalty, den Burgmeier souverän verwandelte (1:5).