Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Liechtenstein siegt, ohne zu glänzen
Liechtenstein geht im freundschaftlichen Länderspiel gegen San Marino als Sieger hervor. Es war ein hauchdünner 1:0 (1:0)-Sieg. Verteidiger Daniel Kaufmann traf per Kopf (29.) zum Siegestreffer. Liechtenstein dominierte, oft fehlten die zündenden Ideen, um Chancen zu kreieren.
Liechtenstein lieferte keine Glanzleistung ab, denn oft fehlten die Ideen, um den SanMarino-Riegel zu knacken. Die Mannschaft besass viel Ballbesitz, war aber über weite Phasen nicht wirklich zwingend. Insgesamt war der Sieg zwar verdient, doch fehlte der Biss und die Überzeugung, um einen höheren Sieg zu landen. Bestimmt waren die äusseren Umstände – mit böenartigem Wind – nicht einfach, ein kontrolliertes Spiel aufzuziehen. Je länger die Partie dauerte, nahmen die Liechtensteiner das Risiko aus dem Spiel und beschränkten sich auf die Resultatsicherung.
Kaufmann mit Kopfball-Tor
Viel Ballbesitz, aber wenig Raumgewinn erzielte Liechtenstein in den ersten 25 Minuten. Wohl deshalb fehlten auch die zwingenden Aktionen vor Gästekeeper Aldo Simoncini. Letztlich führte eine Standardsituation zum Führungstreffer: Den dritten Eckball – von Wieser aufs hintere Fünfereck gezogen – köpfelte Kaufmann ins nahe Eck (1:0); es war sein erstes Länderspiel-Tor.
Zuvor erwiesen sich die FL-Offensivabschlüsse zu wenig entschlossen. Ein Kühne-Schuss fiel zu harmlos aus (8.), Büchel schoss zu zentral (9.), Salanovic verpasste einen Oehri-Querpass um einen Schritt (16.) und setzte beim nächsten Versuch den Ball ins Aussennetz (23.). Liechtenstein war zwar dominant und suchte eine Lücke in der vielbeinigen Gästeabwehr. Sobald schnell und präzise kombiniert wurde, öffneten sich Freiräume. Kühne zögerte, als er am Strafraum plötzlich solo auftauchte; sein Schuss konnte ein Marinese noch zur Ecke klären (28.); daraus resultierte der Führungstreffer. Einen gelungenen Angriff von Hasler über Frick zu Salanovic konnte der Jungprofi nicht nutzen (42.). Stattdessen mussten die Liechtensteiner froh sein, dass Selva den Abpraller – Jehle nahm nach einem Palazzi-Schuss die Faust zuhilfe – nicht optimal traf und den Ball aus zehn Metern übers Gehäuse setzte (45.).
Kaum mehr Strafraumszenen
Im zweiten Abschnitt änderte sich wenig am Geschehen. Liechtenstein war zwar spielbestimmend, tat sich aber schwer, um zwingende Torchancen zu erarbeiten. Es fehlte das Durchsetzungsvermögen auf den Aussenbahnen, um hinter die gegnerische Abwehrreihe zu gelangen. Und wenn das der Fall war, fehlte die Massflanke oder der geschickte Rückpass auf die aufgerückten Mittelfeldspieler. Auch selten behalfen sich Hasler, Büchel & Co. präzisen Passes in die Schnittstellen. Ganz abgesehen davon, das Heil aus der zweiten Linie mit Weitschüssen mit dem Wind im Rücken zu suchen. Es fehlte insgesamt der Spielfluss. San Marino stellte taktisch um, deshalb war es schwierig, durchzukommen», befand Liechtensteins Nationaltrainer Rene Pauritsch.
San Marino griff zudem höher an und störte die Liechtensteiner beim Spielaufbau früher als noch in Halbzeit eins. Es kam nur zu einem Abschluss, und den verzeichneten die Gäste: Den scharfen Gasperoni-Freistoss lenkte Torhüter Benjamin Büchel, der zur Halbzeit Peter Jehle im Tor abgelöst hatte, glänzend zur Ecke (80.) und rettete den Sieg.
Das Dutzend an Siegen ist voll
Die aggressive und teilweise überharte Gangart der Marinesen behagte den Liechtensteinern während des gesamten Spiels nicht. Die Liechtensteiner agierten oft zu hektisch, liessen die Präzision bei den Passes in die Tiefe verissen, um den Gegner auszuhebeln. Bestimmt war es nicht einfach, den böigen Wind immer optimal einzuschätzen. Unter dem Strich zählt der Sieg, der die Bilanz in 155 Länderspielen um einen Sieg, den zwölften der Geschichte, bereichert. Die Nati hat den neu gewählten LFV-Präsidenten Hugo Quaderer mit einem Sieg empfangen.