Russlands Zittersieg
Obwohl Liechtenstein gegen den EM-Halbfinalisten Russland überzeugte und glänzend Gegenwehr leistete, reichte es nicht zur Sensation. Russland siegte glücklich mit 0:1 (0:1).
Zyryanov erzielte den 0:1-Siegestreffer (38.). Liechtenstein nahm das Herz in beide Hände, spielte mutig nach vorne und suchte jede Möglichkeit, um zum Abschluss zu kommen. Vor allem Michele Polverino ging erhobenen Hauptes voran und suchte oft den Abschluss aus zweiter Linie; leider fehlte die Präzision (14., 17., 26., 37.). Die Ballstafetten, die Raumaufteilung sowie das Zweikampfverhalten passten, die Russen gerieten kaum in Spiellaune.
Mutiger Auftritt, doch 0:1 für Gäste
Die Liechtensteiner standen hoch, gingen bei Ballbesitz der Russen an den Mann und gewannen die Zweikämpfe. Damit hatte der Favorit wohl nicht gerechnet, der nur schwer in die Gänge kam.
Einem Pavlyuchenko-Abseitstor verweigerte der Ref die Anerkennung (30.), danach schaltete das Gästeteam einen Gang höher und erhöhte den Druck. Liechtenstein musste das Glück in Anspruch nehmen: Zuerst verfehlte Pavlyuchenko das herrenlose Tor aus 40 Metern (31.); schliesslich erzwangen sie die 0:1-Führung: Zyryanov lief nach einem Arshavin-Zuspiel durch die FL-Innenverteidigung und überlistete Torhüter Jehle mit einem Heber. Zhirkov (45.) und Burgmeier per Freistoss blieben indes erfolglos (46.+).
Partie blieb spannend
Eindrücklich, wie die Liechtensteiner im zweiten Abschnitt immer wieder Entlastung erzielen konnten. Denisov (48. /90.), Zhirkov (80.) sowie Pavlyuchenko und Arshavin scheiterten (63.). Mit dem Mut der Verzweiflung kam bei den Liechtensteinern die zweite Luft. Thomas Beck jagte einen Flachschuss haarscharf neben den Pfosten (83.) und Torhüter Akinfeev fischte den D’Elia-Kopfball (85.).
Liechtenstein fand eine gute Mischung zwischen solider Defensive, Mut zum Risiko und Offensivgeist. Oft büssten die Spieler gute Aktionen ein, weil der letzte Pass nicht genügend temperiert kam oder die Angriffe nicht mit der notwendigen Entschlossenheit vorgetragen wurden. (eh)