Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Punkt zum Greifen nahe 2:1-Niederlage in Israel
Mängel in Lufthoheit Was für ein Auftritt der Liechtensteiner nach der vermeintlichen 2:0-Vorentscheidung durch Homed (3./16.). Göppel traf (49.) und wenig fehlte zum Punkt.
Statt den Sieg zu feiern, begleitete das stimmungsvolle Publikum die beiden Teams mit einem Pfeifkonzert in die Kabinen. Die Pfiffe galten in erster Linie den Israelis, die zu guter Letzt noch ins Zittern gerieten.
Liechtenstein überzeugte mental, denn das 2:0 steckte das Team eindrücklich weg. Vor allem die erhofften Leistungsträger im zentralen Mittelfeld Martin Büchel, Marcel Büchel und Nicolas Hasler überzeugten. Mit Mut und Leidenschaft ist immer etwas auszurichten; diesen Beweis erbrachte die Mannschaft, belohnte sich aber nicht.
Hemed mit zwei Kopftoren zur 2:0-Führung
Nach 2:59 Minuten köpfelte Hemed einen Buzaglo-Eckball ins rechte Eck, Göppel konnte auf der Torlinie nicht mehr klären (1:0). Einen solchen Auftakt wollte Liechtenstein verhindern, doch fehlte beim ersten Eckball die klare Zuordnung. Der Führungstreffer hat den Torhunger der Israeli, die mit den vier Offensivkräften Buzaglo, Zahavi, Hemed und Ben Haim anrennten, etwas gebremst, dennoch fiel ohne grossen Aufwand das 2:0. Eine Ben-Haim-Flanke schätzte Kaufmann falsch ein, Hemed liess sich nicht zweimal bitten und köpfelte den Ball aus zehn Metern ins lange Eck (2:0). Die Lufthoheit, wie schon gegen Albanien, gab den Ausschlag zugunsten der Israeli, die keinen grossen Aufwand betrei- ben mussten. Jehle hielt einen Ben-Harus- Schuss aus der zweiten Reihe (19.) und stoppte Zahavi, der aus Abseitsposition solo auf ihn zulief (32.). Beim Ben-Haim-Pfostenschuss stand Jehle im Eck (26.).
Die Liechtensteiner steckten den Rückstand gut weg, hielten die Bälle sehr gut und kamen gut aus der Abwehr heraus. Vor allem über Marcel Büchel und Burgmeier entwickelten sich gute Angriffe nach vorne. Christen kam vor Torhüter Goresh einen Schritt zu spät (21.), nur 30 Sekunden tankte sich Burgmeier im gegnerischen Strafraum durch und seinen abgelenkten Flachschuss hielt Goresh stark. Der beste FL-Angriff landete über Burgmeier bei Hasler, dessen satten Schuss aus 18 Metern fischte Goresh stark aus dem Eck (31.). Eine weitere strittige Szene stoppte Burgmeier, der sich gegen Dasa mittels Pressball vorbeigeschmuggelt hatte, doch der Ref ahndete Burgmeiers Körpereinsatz als Foul (36.).
Göppel verkürzt mit sensationellem Tor auf 2:1
Es ging im ähnlichen Takt wie in Halbzeit eins weiter. Zuerst scheiterte Ben-Haim mit einem Kopfball am Pfosten und nach einem starken Angriff über die rechte Seite Burgmeier lancierte Hasler, der überlief Ben Harush und passte scharf ins Zentrum, wo der Ball leicht abgefälscht beim aufgerückten Göppel landete, der jagte den Ball mit vollem Risiko ins rechte Lattenkreuz (2:1).
Die Spannung blieb, denn Liechtenstein fehlte nur noch ein Tor zum Gleichstand, obwohl die Israeli ihr Glück in der Offensive suchten. Burgmeier lenkte einen Buzaglo-Schuss zur Ecke (54.) und Atzily verfehlte mittels sattem Schuss deutlich (65.).
Auf der Gegenseite spürten die Liechtensteiner, dass hier etwas zu holen ist. Ein Christen-VolleylandeteimNachthimmel(67.) und Sekunden später eroberten die Liechtensteiner den Ball an der Strafraumgrenze: Burgmeier vernaschte einen Israeli und schoss solo vor Torhüter Goresh zu zentral; gleichzeitig warf ein Zuschauer einen Ball in den Strafraum. Der Ref entschied auf Schiedsrichterball (67.); was für ein Skandal! Wäre ein Netz hinter dem Tor aufgespannt, wäre es nicht dazu gekommen.
Schliesslich war sichtbar, dass Liechtenstein sogar einen Punkt holen kann. Doch die zwei Marcel Büchel-Eckbälle fielen mässig aus. Kühne war schon durch, doch Tzedek stoppte den Einwechselspieler in höchster Not (85.). Die Israelis kamen zu Kontern, blieben aber weiterhin ohne zwingende Aktionen: Der beste Angriff schloss Zahavi ab, doch Jehle lenkte seinen Schrägschuss an den Aussenpfosten (89.).