Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Albanien dank Lufthoheit letztlich siegreich
Im ersten Heimspiel der WM-Kampagne 2018 bot Liechtenstein dem Favoriten Albanien viel Gegenwehr, das sich den 0:2 (0:1)-Sieg dennoch verdiente.
Zwei Kopftore entschieden das Kräftemessen zugunsten des Favoriten. Beim Hyka-Kopfball intervenierte Jehle unglücklich (11.) und beim Balaj-Kopfball fehlte die Zuordnung in der FL-Abwehr (71.).
Die defensive Ordnung der Liechtensteiner passte über die gesamte Spielzeit, denn viele Chancen mussten den Albanern nicht zugestanden werden. Leider fehlte aber in der einen oder anderen Szene der Mut, ins 1:1Duell zu gehen und sich damit einen Vorteil zu verschaffen. Nach den acht Toren gegen Spanien war es eine defensive Steigerung.
Hyka köpfelte, Jehle bereinigte unglücklich (0:1)
Was für ein unnötiger Verlusttreffer: Hasler verlor in der heissen Zone den Ball, die Albaner spielten über links, die Aliji-Flanke erreichte Roshi, der köpfelte ins Zentrum, wo Hyka Richtung Tor köpfelte; Jehle konnte den Ball nicht festhalten. Er klärte zuerst und von der zweiten Hand fiel der Ball unglücklich hinter die Torlinie (0:1). «Leider haben wir die Albaner zu einem Konter eingeladen, das ist ärgerlich und wird auf dieser Stufe bitter bestraft, daran müssen wir noch arbeiten», ärgerte sich Nationaltrainer Rene Pauritsch treffend. Die Albaner waren zwar spielbestimmend, aber keineswegs zwingend. Llullaku vergab aus spitzem Winkel und setzte den Ball in den Nachthimmel (24.), und Marvaj köpfelte einen Freistoss deutlich neben das von Jehle gehütete Tor (29.).
Und die Liechtensteiner? Denen fehlten die Mittel, um entscheidend nach vorne zu kommen. Nicolas Hasler kam nach dem ersten guten Angriff auf Gubser-Rückpass zum Abschluss, doch sein Schuss aus 22 Metern landete deutlich neben dem Kasten (27.). Wesentlich gefährlicher fiel der Burgmeier-Volley aus, doch der Schuss war zu hoch angelegt (42.).
Die weiteren Abschlüsse von Roshi ein Aufsetzer (37.) und ein Balaj-Kopfball (37.) entsprachen eher dem Kriterium harmlos. Im Liechtensteiner Team fehlte ein Antreiber, der vor allem im Mittelfeld, wo die Albaner Vorteile besassen, mit Mut agierten und sich Vorteile verschafften.
Albanien kontrollierte, Liechtenstein fehlte der Mut
In der zweiten Halbzeit änderte sich wenig. Die Albaner waren zwar mehrheitlich im Ballbesitz, doch ihre Aktionen waren oft sehr durchsichtig. Leider aber auch auf der Gegenseite: Die Liechtensteiner waren bemüht, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und das Geschehen zu kontrollieren, doch wurde mehr der Rück- denn der Vorwärtsgang eingelegt. Als Ausnahme war ein Vorstoss von Marcel Büchel einzustufen, der entschlossen nach vorne ging und abzog, jedoch das Tor knapp verfehlte (52.). Glück schliesslich für Liechtenstein, als Rechsteiner, der für Polverino in der Halbzeit kam, den Ball verstolperte. Lila kam letztlich nur dank eines nicht geahndeten Fouls an den Ball, jagte ihn aber neben den Kasten (53.). Nach gut einer Stunde nahm die Dominanz der Gäste zu. Es war die beste Tat Jehles nötig, um einen Balaj-Kopfball zur Ecke zu lenken (70.). Doch bei jenem Eckball fehlte bei den Liechtensteinern die klare Zuordnung. Zuerst wurde der Ball zur Seite geklärt, doch den langen Hysaj-Flankenball köpfelte Balaj völlig frei stehend am hinteren Pfosten ins Tor (0:2).
Yanik Frick tat sich bei Debüt schwer
Obwohl Liechtenstein nach dem 0:2 Burgmeier in die Sturmspitze beorderte, sollte kein Ehrentreffer gelingen. Hasler verfehlte aus der zweiten Reihe (72.). Youngster Yanik Frick tat sich bei seinem Debüt schwer, setzte zumindest aggressiv nach, kassierte jedoch Gelb. Es war bestimmt ein Lernprozess für den 18-Jährigen. Albanien reichte das Verwalten der Führung, derweil bei den Liechtensteinern doch beim einem oder anderen Akteur etwas der Mut gefehlt hatte.