Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Trotz defensiver Disziplin fiel die Wand
Liechtenstein bleibt in der WM-Quali nach dem fünften Spiel ohne Zähler und unterlag Mazedonien mit 0:3 (0:1). Nestorovski mittels Doublette (68./73.) und Nikolov (43.) trafen.
Trotz der defensiven Disziplin hielt Liechtenstein dem Bollwerk der starken mazedonischen Offensive nicht stand. Zur Unzeit, in der 43. Minute, fiel das 0:1, sodass die Mazedonier nach dem Seitenwechsel eher aus der gestärkten Defensive das Spiel vortragen konnten. Liechtenstein tat sich wiederum schwer, um zu klaren Torchancen zu kommen, da die Bälle in der Angriffszone zu früh verloren gingen. Da hätte ein Routinier im Angriff wohl mehr Stabilität gebracht.
Unnötiger Rückstand vor dem Pausentee
Es sah nach einem 0:0 zur Halbzeit aus, doch als die Liechtensteiner Abwehr ungenügend klärte, gelang Nikolov mittels Volley ins Lattenkreuz die 0:1-Führung (43.); er übernahm eine Flanke von Trichkovski. Liechtenstein hatte mit einer Fünferkette gestartet, stellte aber nach wenigen Minuten auf eine Viererkette um und spielte in der Folge mit einem 4-1-4-1-System. «Wir waren darauf vorbereitet, dass Mazedonien das System aufgrund der Absenzen im Mittelfeld anders ausrichtet. Schliesslich haben wir dann auf das 4-1-4-1-System umgestellt. Wir wollten die Räume besser zumachen und abdecken, das war unser Plan», gab Nationaltrainer Rene Pauritsch seine Überlegungen preis. Mazedonien übernahm von Anbeginn die Spielgestaltung, tat sich aber schwer, um sogenannte Hochkaräter zu kreieren. Ein Pandev- Knaller von halblinker Position lenkte Torhüter Jehle stark zur Ecke (6.). Das war letztlich die kapitalste Möglichkeit im ersten Abschnitt. Bei hohen Bällen ging gewisse Gefahr von Jehle aus, weil die Mazedonier eine hohe physische Präsenz zeigten. Sikov kam zweimal zum Kopfball: Beim ersten Abschluss prallte der Ball von einem Spieler aus der Gefahrenzone (6.) und beim zweiten Mal verfehlte er das Ziel deutlich (19.). Einmal forderten die mazedonischen Fans einen Foulpenalty, als sich Ibrahimi theatralisch fallen liess, doch die TV-Bilder belegten, dass es sich um eine Schwalbe handelte (12.). Trotz des hohen Drucks, den die Mazedonier erzeugten, konnte sich Liechtenstein immer wieder aus der Umklammerung lösen, doch die Entlastungen scheiterten spätestens am gegnerischen Strafraum.
Nestorovski vernichtet alle Hoffnungen
In der zweiten Halbzeit änderte sich wenig auf dem Platz. Mazedonien blieb spielbestimmend und erarbeitete sich ein klares optisches Übergewicht. Nach einer herrlich getimten Pandev-Flanke köpfelte Nestorovski ins lange Eck, Jehle kam nicht mehr an den Ball (0:2). Somit war die Hoffnung auf ein positives Resultat dahin, obwohl sich die Mannschaft nochmals aufbäumte. Schliesslich gelang Mazedonien aus einem Konter sogar der dritte Ver- lusttreffer. Jehle konnte einen Trichkovski-Querpass nur ungenügend klären, Nestorovski stand goldrichtig und schob ein (0:3).
Ein Ibrahimi-Knaller (50.) sowie ein Velkoski-Schuss (58.) sind zur Ecke abgelenkt worden und einen Nestorovski-Kopfball bändigte Jehle sicher (59.). Es war offensichtlich, dass die Mazedonier letztlich effizient blieben. Nur einmal fehlte die Kaltschnäuzigkeit: Nach einem Gubser-Foul an Nestorovski scheiterte der Gefoulte mittels Penalty an Jehle (90.).
Liechtenstein kam erst im Finish zu guten Möglichkeiten. Der Schlenzer von Marcel Büchel, der Höhen und Tiefen zeigte, landete knapp neben dem Gehäuse (77.), Hasler jagte den Ball auf die Tribüne (89.) und Burgmeier hatte sein Visier ebenfalls zu hoch eingestellt (92.).