Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Albanien zermürbte Liechtenstein letztlich
Liechtenstein blieb im WM-Qualispiel gegen Albanien chancenlos und verlor 2:0 (0:0). Der Gastgeber biss sich lange fest: Roshi nutzte einen Standard (54.) und Agolli (78.) legte nach.
Es war von Anbeginn ein Kampfspiel, in dem Albanien klar den Ton angab. Liechtenstein kam auch zu Ballbesitz, doch fehlte oftmals das nötige Selbstbewusstsein, wenn sich Freiräume öffneten. Statt den Vorwärtsgang einzulegen, suchten Büchel, Wieser & Co. den Quer- oder Retourpass. Letztlich kam es zu vielen hohen langen Bällen, doch die blieben stets eine Beute der kopfballstarken Albaner.
Zur Halbzeit stand die Null noch
Liechtenstein überstand die Startviertelstunde schadlos, obwohl die Albaner ein frühes Tor anstrebten. Dem Team von Neotrainer Panucci fehlte im Abschluss die Präzision: Ein Memushaj-Freistoss landete im Behind (5.), Llullaku lenkte den Querpass am nahen Eck vorbei (7.) und ein Basha-Dropbkick aus 22 Metern sorgte für die grösste Gefahr, verfehlte das Tor jedoch um einen Meter (8.). Danach verpuffte der erste Angriffswirbel des Gastgebers. Liechtenstein konnte sich in der Hitze von Elbasan gelegentlich aus der Umklammerung lösen, behalf sich jedoch zu oft hoher Bälle, wobei die Lufthohheit Albanien innehatte. In einer zweiten Angriffswelle waren die Albaner nicht mehr so zwingend. Ein Memushaj-Freistoss (17.) und ein Llullaku-Schuss waren zu hoch angelegt (40.). Llullaku war der gefährlichste Stürmer: Er streifte einen Flankenball per Kopf (23.) und verzog aus Abseitsposition (34.). Dank einer starken Intervention hielt Jehle vor dem Seitenwechsel die Null, als er einen Grezda-Volley bereinigte (44.).
Und Liechtenstein war in erster Linie mit defensiven Aufgaben beschäftigt. Eine kapitale Konterchance nutzte Salanovic nicht resolut genug. Er brach seinen Lauf an der Strafraumgrenze ab, Hysaj checkte ihn, allerdings ahndete der Ref das klare Foul nicht (37.).
Roshi erlöste den Gastgeber aus dem Gedränge
In der zweiten Halbzeit geriet Liechtenstein nach dem sechsten Eckball in Rückstand: Ein ungenügend geklärter Eckball - Jehle faustete das Leder aus der Gefahrenzone - landete bei Basha, der zog von halbrechts ab und seinen Knaller lenkte Roshi leicht in die Maschen ab (1:0). «Es war ein Schuss, den der Albaner möglichst scharf ins Zentrum spedierte. Der Ball wäre wohl daneben gegangen, doch Roshi schaffte es, den Fuss hinzuhalten und unhaltbar abzulenken», schilderte Torhüter Jehle.
Zuvor hatte Llullaku einen Schuss von halblinker Position verzogen (51.). Damit war der «Torhunger» des Gastgebers noch nicht gestillt, der weiter um ein hohes Tempo bemüht war. Mavraj köpfelte einen Eckball übers Tor (58.), einen Agolli-Knaller faustete Jehle zur Ecke (63.). Beim zweiten Abschluss behielt Captain Agolli, ein Spieler des Champions-League-Teilnehmers Qarabaq, die Übersicht: Er düpierte Salanovic an der Strafraumgrenze und schlenzte den Ball gekonnt ins lange Eck (2:0).
Liechtenstein hielt die defensive Ordnung bei, konnte sich aber immer noch nicht ausreichend aus der Umklammerung der Albaner lösen, die sehr giftig in die Zweikämpfe stiegen. In der ersten Stunde gingen die Bälle im Angriff zu rasch verloren. Das veränderte sich, doch lediglich Salanovic kam zu einem zählbaren Abschluss, doch seinen verdeckten Schuss blockte ein Albaner im Strafraum(81.). Im Finish verfehlte Roshi einen Hyka-Querpass (87.) aus nächster Nähe und Jehle stoppte den Ex-Luzerner Hyka, der in der MLS San Jose spielt, mit einer Glanztat (91.).
Unter dem Strich zeigte Liechtenstein eine solidarische Leistung, doch fehlte in der offensiven Zone der Mut respektive das Durchsetzungsvermögen. Das von Nationaltrainer Pauritsch geforderte kontrollierte Spiel ist nur vereinzelt umgesetzt worden. Zu oft landete der Ball im Niemands- land. Trotz der Hitze war die Laufquote sehr hoch.