Quelle: Volksblatt /Manuel Moser
Gubsers und Wolfingers Torpremieren reichen nicht aus
Nach dem Unentschieden gegen Gibraltar (0:0) musste sich Liechtensteins Nationalmannschaft im zweiten Testspiel des Jahres geschlagen geben. Das Team von Trainer René Pauritsch unterlag den Färöer Inseln trotz einer starken und engagierten Leistung 2:3.
Die Ausgangslage für Liechtensteins Nationalteam vor dem zweiten Testspiel in diesem Jahr gegen die Färöer Inseln war fast so wie immer. Im FIFA-Ranking liegen die FL-Kicker (161.) nämlich fast 70 Plätze hinter dem Team von der nordatlantischen Inselgruppe. Musste man im ersten Freundschaftsspiel gegen Gibraltar das Spiel noch selbst in die Hand nehmen, war es in der gestrigen Partie wie so oft: Erstmal defensiv gut stehen und dann versuchen, einzelne Aktionen nach vorn zu starten. Die Liechtensteiner traten von Beginn weg mutig auf und kamen ein erstes Mal gefährlich in die Nähe des gegnerischen Tores. Doch die Anfangseuphorie wurde schnell getrübt, als die Färöer Inseln ihren ersten Angriff in der sechsten Minute starteten. Barour Hansen bediente nach einem schönen Doppelpass Brandur Olsen, der die Kugel im kurzen Eck zur 1:0-Führung unterbrachte. Nur knapp fünf Minuten später wäre dann beinahe der Ausgleich gefallen: Marcel Büchel kommt vor Torhüter Nielsen an den Ball, doch im letzten Moment klärt der Färöer-Abwehrspieler. Der Schlussmann Gunnar Nielsen musste nach dieser Aktion verletzt ausgewechselt werden.
0:2-Pausenrückstand
Dann waren die Färöer wieder an der Reihe. Zwei Riesenchancen zum 2:0 wurden aber im letzten Moment vereitelt. Erst klärte Seyhan Yildiz den Ball auf der Linie, nachdem sich Peter Jehle verschätzt hatte, anschliessend rettete beim Schuss von Hallur Hansson die Querlatte. Doch die Truppe von René Pauritsch liess sich nicht aus dem Konzept bringen, spielte immer wieder munter nach vorn – letztlich fehlte jedoch ein gelungener Abschluss. Im Gegenzug war es dann wieder das Team von der nordatlantischen Inselgruppe. Nach einem fatalen Fehlpass im Liechtensteiner Mittelfeld schnappte sich Stürmer Edmundsson die Kugel, lief bis zum Sechzehner und versenkte den Ball unhaltbar im rechten unteren Eck.
Starke zweite Hälfte
Praktisch direkt nach Wiederanpfiff sorgte Martin Büchel mit einem Distanzschuss ein erstes Mal für Aufsehen. Doch der Ball streifte knapp über die Querlatte. Die Liechtensteiner spielten nun frech nach vorn und hatten deutlich mehr vom Spiel. Doch genau als so etwas wie eine Druckphase im Entstehen begriffen war, schlug der Ball erneut hinter Jehle ein. Edmundsson, Torschütze zum 2:0, bediente Vatnhamar im Sechzehner. Dieser musste die Kugel nur noch rechts am FL-Schlussmann vorbeischieben.
Aufgeben kam für die Kicker aus dem «Ländle» aber nicht infrage. Immer besser fanden sie sich im neuen 4-3-3-System zurecht und kreierten vermehrt Chancen. In der 69. Minute dann der erste Wechsel bei Liechtenstein: Robin Gubser ersetzte den etwas glücklosen Marcel Büchel (FC Empoli). Und kaum auf dem Feld, setzte der Balzner den Ball ein erstes Mal per Kopf knapp am Pfosten vorbei. Zwei Zeigerumdrehungen später zappelte das Spielgerät dann im Tor der Färöer. Nach guter Vorarbeit von Sandro Wolfinger hämmert Gubser die Kugel unhaltbar ins lange Eck zum 1:3 aus Sicht der Liechtensteiner. Es war das erste Länderspieltor für Gubser, der für den FC Balzers in der 1. Liga seine Schuhe schnürt. Die Mannschaft merkte nun, dass hier möglicherweise noch etwas zu holen ist. Trotz einer kämpferischen Leistung blieb der Torerfolg jedoch aus. Erst in der 90. Minute krönte dann auch Sandro Wolfinger seinen starken Auftritt mit seinem ersten Länderspieltor. Erst liess er den Abwehrspieler gekonnt stehen und schob den Ball dann ins kurze Eck.
Färöer Inseln geschickt
Nur Sekunden später beendete der spanische Schiedsrichter die Partie. Trotz einer engagierten Leistung und vor allem viel mehr Spielanteilen musste sich die Truppe von Trainer René Pauritsch im zweiten Testländerspiel anlässlich des Trainingslagers in Marbella gegen die Färöer Inseln mit 2:3 geschlagen geben. Der Kontrahent agierte geschickt und nutzte die Chancen eiskalt aus. Ein Unentschieden wäre aus Sicht der Liechtensteiner sicherlich verdient gewesen.