Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ruben Bucher

Bittere Niederlage in Bosnien

Liechtenstein zeigt ein gutes Spiel gegen Bosnien, hält 80 Minuten mit und verliert dann doch mit 5:0.

Am Ende tut es weh. Gegen diese Bosnier wäre auf jeden Fall etwas dringelegen. Und das, obwohl sie zu Beginn des Spiels fast «Power Play» spielten und Liechtenstein kaum einmal den Ball überliessen. Das Team von Helgi Kolvidsson stand dagegen tief und lauerte immer wieder auf Konterchancen. Und genau eine solche führte zur ersten grossen Möglichkeit des Spiels. Gubser erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball und spielte ihn sofort in die Tiefe. Dort kam Zukanovic zwar vor dem heranstürmenden Salanovic an den Ball, vertändelte diesen jedoch, und so stand Salanovic plötzlich völlig frei vor Sehic. Doch anstatt am Torhüter vorbeizulaufen, schloss Salanovic sofort ab und scheiterte damit. In der Folge waren es dann wieder die Bosnier, welche für Torgefahr sorgten. Und fast immer war Captain Edin Dzeko an den Offensivaktionen des Heimteams beteiligt. So auch in der elften Spielminute, als er für Gojak aufegte. Dieser brauchte aus rund zwölf Metern nur unten rechts zum 1:0 einschieben. Die Führung ging zu diesem Zeitpunkt völlig in Ordnung.

Büchel bringt die Bosnier zur Verzweifung 
Doch Bosnien schaffte es nicht, das so wichtige 2:0 nachzulegen. Benjamin Büchel brachte Dzeko und Co. fast zur Verzweifung. Der Liechtensteiner Keeper parierte mehrere Male glänzend und beanspruchte in der 24. Minute auch noch etwas Glück, als Dzeko den Ball an die Latte setzte. Das war jedoch eine der letzten Chancen in Hälfte eins. Denn Bosnien liess stark nach und brachte kaum etwas nach vorne zustande. Liechtenstein hingegen hatte immer wieder Konterchance, die man allerdings zu wenig clever zu Ende spielte. Daher ging die knappe 1:0-Führung für das Heimteam zur Pause völlig in Ordnung. Mit etwas mehr Glück und Cleverness hätte es zur Pause sogar Unentschieden stehen können.

Am Ende bricht man unnötig auseinander 
Hälfte zwei startete dann ähnlich wie die erste. Bosnien drückte, kam aber nur zu wenig nennenswerten Torchancen. Daher gab es nach und nach auch Pffe von den Rängen. Viel zu viele Ungenauigkeiten und den fehlenden Willen bemängelten die Zuschauer bei ihrer Mannschaft. Und wenn das Heimteam endlich einmal was zustande brachte, war immer Benjamin Büchel da, der die Möglichkeit noch vereiteln konnte. Und selbst wenn Büchel mal geschlagen war, wie in der 59. Spielminute, konnten die Bosnier nicht jubeln. Malin konnte den Schlenzer von Gojak gerade noch auf der Linie klären und so sein Team weiterhin im Spiel halten.

Ofensiv hatte Liechten - stein wie bereits in der ersten Halbzeit immer wieder gute Ansätze. Wenn es gefährlich wurde, hatte fast immer Dennis Salanovic seine Füsse im Spiel. Der Flügelspieler mit bosnischen Wurzeln war besonders motiviert und stellte mit seiner Schnelligkeit die Abwehr der Heimmannschaft immer wieder vor Probleme. Die besten Möglichkeiten hatte jedoch Nicolas Hasler, der zwei Mal den Ball im Mittelfeld abfangen konnte und nur noch den Torhüter vor sich hatte. Doch beide Male agierte Hasler zu überhastet und verpasste den Ausgleich.

Bis zehn Minuten vor Schluss war für Liechtenstein immer noch alles möglich. Dann aber erhöhte Duljevic, dessen Schuss von Malin noch unhaltbar abgelenkt wurde, auf 2:0. Dieser Trefer brach Liechtenstein das Genick. Denn Bosnien war auf einmal völlig aufgedreht und legte bis zum Abpff noch drei weitere Tore nach. Am Ende ist es eine sehr bittere Niederlage, denn man hielt mit den schwach agierenden Bosniern gut mit und konnte das Spiel lange Zeit ofenhalten. Dass Liechtenstein am Ende so auseinanderbricht, darf eigentlich so nicht passieren. Allerdings kann man trotz des einseitigen Resultats auf diese Leistung der Liechtensteiner Nationalmannschaft stolz sein.