Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Stefan Banzer

Starker Auftritt wird belohnt

Dank eines Trefers von Yanik Frick (72.) sicherte sich Liechtenstein ein 1:1-Unentschieden gegen Armenien.

Kurz vor 23 Uhr schallte laute Musik aus Kabine der Liechtensteiner Nationalmannschaft. Der Grund dafür ist naheliegend. Nur Minuten zuvor pff Schiedsrichter Istvan Kovacs die Partie zwischen Liechtenstein und Armenien ab. Dabei sicherten sich die Liechtensteiner den zweiten Punkt der laufenden Qualifkation.

Solider Beginn für Liechtenstein 
An der Pressekonferenz vor dem Spiel sprach Martin «Polo» Büchel den verschlafenen Start im Hinspiel gegen Armenien an, das man mit 3:0 verlor. Dies galt es am Samstagabend zu vermeiden. Und die ersten Minuten verliefen aus Liechtensteiner Sicht richtig gut. Armenien, dass ohne Starspieler Henrikh Mkhitaryan auskommen musste, tat sich schwer, Ofensivaktionen zu kreieren. Liechtenstein stand hinten gut und es entwickelte sich eine Startphase ohne jegliche Höhepunkte. Dementsprechend verduzt schaute das Heimteam drein, als es nach 19. Minuten völlig aus dem Nichts 0:1 für Armenien stand. Daniel Kaufmann vertendelte bei einem Dribbling in der Vorwärtsbewegung den Ball und verlor diesen an den besten Armenier, Tigran Barseghyan. Der bullige Flügelstümer fackelte nicht lange und schoss aus rund 25 Metern präzise ins linke Eck. Goalie Benjamin Büchel hatte erst spät Sicht auf den Ball und kam daher nicht mehr rechtzeitig in die Ecke.

Das Gegentor verdauten die Liechtensteiner erst nicht gut. In Folge brachte man sich durch einige unpräzise Zuspiele selbst in Bedrängnis und war etwas schlechter im Spiel. Doch das legte sich relativ schnell wieder und das Spiel verlief etwa so wie in der ersten Viertelstunde. Offensiv lief auf beiden Seite nicht wirklich viel, sodass die Liechtensteiner das 0:1 in die Pause mitnahmen.

Abnützungskampf mit Happy End 
Trainer Helgi Kovidsson konnte mit dem Gezeigten mehr oder weniger zufrieden sein. Nur ofensiv lief relativ wenig. Das änderte sich nach der Pause, denn knapp sechs Minuten nach Wiederanpff liess Dennis Salanovic eine hundertprozentige Chance liegen. Nach einem Konter steckte Nicolas Hasler perfekt auf Salanovic durch, der mit seinem schwachen linken Fuss alleine vor Goalie Airapetyan übers Tor schoss. Die Aktion zeigte aber, dass Liechtenstein durchaus gefährlich werden kann. Weil Armenien in Folge kaum mehr vorne attackierte, kamen die Liechtensteiner letztlich zu über 40 Prozent Ballbesitz. Gerade dann, als Armenien aber wieder einmal angrif, lancierten die Liechtensteiner einen mustergültigen Konter. Dennis Salanovic lief mit dem Ball die linke Seite runter, zog zur Mitte und schloss ab. Armeniens Goalie liess seinen Schuss zu Yanik Frick abprallen, der praktisch mit seiner ersten richtigen Aktion zum 1:1 traf.

In der Schlussphase verteidigten die Liechtensteiner das 1:1 mit Mann und Maus und sicherten sich einen verdienten Punkt. Sinnbildlich dafür stand Martin Rechsteiner, der die letzte Viertelstunde mit Krämpfen weiterkämpfte. Er nahm Adamyan, der gegen Bayern München doppelt traf, komplett aus dem Spiel. «Wie gegen Griechenland gerieten wir unnötig in Rückstand und haben dann umso verdienter das 1:1 gemacht. Am Schluss war es dann eine Schlacht, vom Gefühl her aber natürlich super», sagte er zum Spiel. Ihn selbst freute es, dass es auch so gut lief, als er nur noch humpelnd auf dem Platz stand. «Es ist genial, dass es auch klappt, wenn einer nur noch 50 Prozent kann. Wir haben eine coole Mannschaftsleistung gezeigt.» Genauso zufrieden war Helgi Kolvidsson: «Ich bin absolut zufrieden. Wir haben an die letzten beiden Spiele angeknüpft und das richtig gut gemacht. Was mir besonders gefallen hat ist, dass es nicht unverdient war. Wir haben den Ball teilweise gut laufen lassen und auch hinten kaum etwas zugelassen.»