Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Stefan Banzer

Niederlage bei Polverino-Abschied

Liechtenstein unterliegt Bosnien im letzten EM-Qualifkationsspiel mit 0:3 (0:0)-Toren.

Das Nationalmannschaftsjahr 2019 ging gestern mit dem Heimspiel gegen Bosnien zu Ende. Es war nicht nur der Abschluss der EM-Qualifkationskampagne, sondern auch jener der Nationalmannschaftskarriere von Michele Polverino, der gestern sein 79. und letztes Länderspiel für Liechtenstein absolvierte.

Büchel hält Liechtenstein nach 15 Minuten im Spiel 
Aus Liechtensteiner Sicht war die Auswechslung von Michele Polverino auch das Highlight in der gestrigen Partie gegen die bosnische Nationalmannschaft. Denn es war ein müder Kick auf einer schwer zu bespielenden Unterlage. Die Gäste aus Bosnien, welche mit einer B-Elf antraten, übernahmen von Beginn weg das Spieldiktat, ohne sich jedoch grosse Torchancen zu erarbeiten. Dies, weil einerseits Liechtenstein defensiv sehr gut stand und nur ganz wenig zuliess, und andererseits Bosnien nicht vehement auf die Führung drückte.

Die erste richtige Torchance hatte dann Hajrovic nach 15 Minuten. Nach einem hohen Ball, den Benjamin Büchel aus dem Strafraum faustete, kam der bosnische Stürmer aus gut 18 Metern frei zum Schuss, scheiterte aber am glänzend rettenden Büchel. Auf der Gegenseite kam nur Sekunden später Dennis Salanovic zur einzigen Liechtensteiner Torchance. Nach einem viel zu kurz geratenen Rückpass von Mihojevic kam der Liechtensteiner Flügelfitzer ganz knapp vor dem herauslaufenden Torhüter an den Ball. Doch Salanovic schafte es nicht, das Leder an Bosnien-Goalie Piric vorbei zu spitzeln, und so erstickte diese Aktion bereits im Keim wieder.

Bosnien mit Lattenkopfall kurz vor der Pause 
Anschliessend plätscherte das Spiel so vor sich hin und das Publikum wartete langsam aber sicher auf den Pausenpff. Doch kurz, bevor der türkische Schiedsrichter die beiden Mannschaften in die Kabinen schickte, ging es noch einmal wild zu und her auf dem Feld. Nach rund 40 Minuten verlor Liechtenstein in der Vorwärtsbewegung den Ball und lud Bosnien damit zum Konter ein. Hodzic schloss diesen ab, scheiterte jedoch am einmal mehr glänzend reagierenden Benjamin Büchel. Doch wiederum fel der Ball genau einem bosnischen Stürmer vor die Füsse. Doch Hajradinovic knallte das Leder aus elf Metern in den Vaduzer Nachthimmel und vergab so die sichere Führung vor der Pause.

Doch das war’s noch nicht von Hälfte Nummer eins. Denn kurz vor dem Pausenpff konnten die Bosnier noch einmal einen Eckstoss treten. Und diesmal fand Hajrovic auch den Kopf eines Mitspielers. Hodzic stieg am Höchsten und köpfte den Ball an die Querlatte. Glück für Liechtenstein, welches das 0:0 schliesslich doch noch in die Pause retten konnte.

Civic bricht den Bann und bringt Bosnien in Führung 
Nach dem Seitenwechsel kam ein Liechtensteiner ohne Fussballschuhe aus der Kabine. Dennis Salanovic, der die einzige Liechtensteiner Chance hatte, wurde ausgewechselt und durch Seyhan Yldiz ersetzt. Und dieser Wechsel nahm der Liechtensteiner Ofensive noch die letzte Power, denn in Hälfte zwei war das Heimteam ofensiv sehr harmlos und kam zu keinem weiteren Torschuss. Defensiv stand das Team von Helgi Kolvidsson weiterhin sehr diszipliniert und liess keine weiteren Torchancen der Bosnier zu. Erst in der 57. Minute, als Andreas Malin als letzter Mann einen Fehlpass spielte, wurde es das erste Mal gefährlich. Doch Hotic konnte mit dem Geschenk nichts anfangen und haute den Ball weit über das Tor von Büchel.

Doch nur eine Minute später zappelte der Ball im Netz des Liechtensteiner Tors. Die Gäste kombinierten sich auf der rechten Angrifsseite durch und Hajrovic fankte den Ball auf den zweiten Pfosten. Dort stand Aussenverteidiger Civic ganz alleine, konnte den Ball annehmen und aus drei Metern unter die Latte schiessen.

Der Bann war gebrochen und Bosnien suchte nun etwas zielstrebiger das zweite Tor, welches dieses Spiel wohl oder übel entscheiden würde. Und schon in der 65. Minute fanden die Gäste dieses entscheidende Tor. Hodzic wurde nicht angegrifen, zog aus rund 25 Metern einfach mal ab und traf fach ins untere rechte Eck. Benjamin Büchel hatte, wie schon beim 0:1, keine Chance.

Nach 67 Minuten ist Schluss für Michele Polverino 
Das Spiel war gelaufen und nahm an Tempo und Qualität ab. Und dann war es so weit. In der 67. Minute wechselte Helgi Kolvidsson die Nummer 23, Michele Polverino, aus. Der Mittelfeldspieler bedankte sich beim Schiedsrichter, klatsche mit Captain Martin Büchel ab und lief dann unter grossem Applaus zur Seitenlinie. Dort gab es eine herzliche Umarmung mit Noah Frommelt, der Polverino ersetzte und damit sein Debüt für die Liechtensteiner A-Nationalmannschaft gab.

Die Auswechslung von Polverino war sicher das Highlight des gestrigen Spiels. Doch nicht der Schlusspunkt. Diesen setzte Armin Hodzic in der 72. Spielminute, als er Benjamin Büchel umkurvte und zum 0:3-Endstand einschob.