Quelle: Liechtensteiner Vaterland/ Gary Kaufmann

Im dritten Spiel gelingt das Ehrentor

Gegen Island gibt es die nächste klare Niederlage (4:1), doch immerhin verwertete man eine der wenigen Chancen.

Die erste «Week of Football» unter der Führung des neuen Nationaltrainers Martin Stocklasa endet in Zahlen wie folgt: drei Niederlagen, ein Ehrentreffer, zehn Gegentore, wenig Ballbesitz und kaum nennenswerte Torchancen. Immerhin wurde gestern in den Schlussminuten mit einem sehenswerten Tor von Yanik Frick (79.) zum 3:1 eines der grössten Ziele für diese Woche erfüllt, doch der 4:1- Schlusstreffer der Isländer in der Nachspielzeit (Penalty) dämpfte etwas die Freude darüber. Bei einer besseren Chancenauswertung hätte das Resultat höher ausfallen können zugunsten der Gäste. Schlimmeres verhinderte Justin Ospelt mit der einen oder anderen starken Parade (u. a. 14./72.).

Im Vergleich zur 5:0-Pleite in Skopje rückten fünf neue Spieler in die Startelf, welche die eine oder andere Überraschung bot. Für den verletzten Captain Nicolas Hasler durfte der gestern nachnominierte Routinier Martin Büchel sowohl von Beginn an ran als auch die Binde tragen. «Es sind spezielle Zeiten, keiner hat Spielrhythmus. ‹Polo› hat reichlich Erfahrung. Ich dachte mir: Lieber bringe ich ihn am Anfang, als wenn er später reinkommt und sich schwertut. Mal schauen, wie lange er durchhält. Sonst können wir dann immer noch reagieren», erklärte Stocklasa seine Entscheidung vor Anpfiff. Wohl die grösste Überraschung in der Formation: Stammkeeper Benjamin Büchel, der stärkste Spieler in den beiden letzten Länderspielen, sass auf der Bank. Stattdessen hütete die Nummer zwei, Justin Ospelt, den Kasten. Diese Personalie begründete Stocklasa mit vollster Überzeugung: «‹Beni› ist nicht verletzt, bleibt unsere klare Nummer eins. Aber Justin ist ein junger, talentierter ProfiGoalie. Er muss Erfahrung sammeln. Wir wollten ihn in einem Ernstkampf sehen. Auf dieser Position sind wir gut besetzt.»

Isländer nicht nur in der Luft die klaren Sieger 
Das Duell gegen Island startete wie die vergangenen beiden Länderspiele – aus Sicht des Stocklasa-Teams. Die Gäste bewegten den Ball fast durchgehend in der Liechtensteiner Hälfte, strahlten insbesondere nach den vielen herausgespielten Eckbällen Gefahr aus. Zum Beispiel, als Justin Ospelt einen Schuss von Captain Gunnarsson erst im Nachsetzen festhielt (3.). Der Führungstreffer gelang den Isländern jedoch aus dem Spiel heraus: Magnusson flankte von links in den Strafraum, der grossgewachsene Stürmer Saevarsson war bei seinem Kopfball aus kurzer Distanz klar im Vorteil (12.). Diese Situation war ein Beispiel dafür, dass Ospelt und seine Vordermänner in der Luft Mühe hatten.

Gegen vorne war Liechtenstein fast inexistent, konnte bei Ballbesitz weder umschalten noch für Entlastung sorgen. Und so bestimmten die Isländer den Verlauf im Rheinpark Stadion. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte Island noch auf 2:0. Nach einer langen Flanke von Gunnarsson legte Traustason mit dem Kopf für Bjarnason ab, der bloss noch einzuschieben brauchte (45.).

Yanik Frick trifft als Erster in dieser Kampagne 
Nach dem Seitenwechsel sorgte weiterhin Island für Druck. So traf Hermannsson aus guter Position knapp über die Latte (55.), während Gudmondsson seine Idee eines Fallrückziehers nicht durchzog (62.). Den dritten Treffer erzielte Island nach einem Freistoss, indem Palsson ebenfalls per Kopf einnickte (77.). Gleich darauf reagierte Liechtenstein zuerst mit einem strammen Schuss von Göppel, dann mit dem sehenswertesten Tor des Abends: Yanik Frick versenkte den Eckball frech direkt in die lange Ecke (79.). Das erste Länderspieltor unter Nationaltrainer Martin Stocklasa sorgte für einen versöhnlichen Abschluss der «Week of Football». Auch wenn der letzte Treffer den Isländern oblag – der von Alexander Marxer gefoulte Sigurjohnsson machte den Penalty in der Nachspielzeit (93.) selbst.