Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Philipp Kolb

Rückschlag für die Stocklasa-Elf

Nach drei Topspielen zeigt Liechtenstein ein paar Prozent zu wenig, was sich rächt. Nordmazedonien gewinnt mit 0:4.

Suboptimal lief es aus Liechtensteiner Sicht bereits vor dem Anpfiff. Denis Salanovic, der bisher noch kein Spiel der laufenden WM-Qualifikation hat bestreiten dürfen, fehlte erneut. Zu schaffen machten ihm wieder die vor sechs Wochen lädierten Adduktoren. Am Donnerstag gab es darum ein MRI. Danach liess man Vorsicht walten und die Gefahr besteht auch, dass Salanovic auch am Montag in Island nicht auflaufen wird. Stocklasa stellte darum die beiden Frick-Brüder in die Offensive.

Im Spiel hatten die Liechtensteiner dann einiges an Glück zu verbuchen. Da war in der ersten Halbzeit ein aberkanntes Abseitstor der Gäste und ein Lattentreffer. Getroffen haben die favorisierten Nordmazedonier auch – und wie schon gegen Deutschland und Armenien kurz vor der Pause. Darko Velkovski machte nach einem Eckball seinen zweiten Treffer im 32. Spiel für die Nationalmannschaft. Kompliziert war der Weg des Balls bis zum Tor. Trajkovski trat eine Ecke, die an den Pfosten verlängert wurde. Von dort gelang der Ball über Churlinov und Ristevski zum Torschützen. Liechtensteins Abwehr sah den Ballstationen mehrheitlich zu respektive kam immer einen Schritt zu spät.

Keine Torchance für Liechtenstein
Verdient war die Führung der Gäste allemal. Sie hätten be-reits nach drei Minuten führen können, als Kaufmann einen Ball in der Vorwärtsbewegung leichtsinnig verlor und Büchel gegen Trajkovski im Nachfassen retten konnte. Nach 18 Minuten jubelten die Gästefans, doch der Jubel blieb ihnen im Hals stecken. Ristovski schoss und sah seinen Schuss von Büchel abgewehrt. Der Ball kam zum stark spielenden Elmas, der besser selbst geschossen hätte, als den Ball zum im Abseits stehenden Trajkovski zu passen. Dieser schob den Ball über die Linie, doch der Treffer zählte richtigerweise nicht. Und brenzlig wurde es auch nach einer halben Stunde. Der beim VfB Stuttgart spielende Churlinov haute hier den Ball aus vier Metern an die Latte. Das Zuspiel erhielt er von Alioski, der hierzulande bestens bekannt ist. Er spielte lange für YB und Lugano, verdient sein Geld jetzt aber in Saudi-Arabien. Und Liechtenstein? Offensiv hatte die Stocklasa-Elf keine Tormöglichkeiten – im Ansatz vielleicht noch in der 33. Minute nach einem Freistoss von Yanik Frick auf Noah Frick. Gefahr bestand aber für Nordmazedonien zu keiner Zeit. Der Mut zu mehr Risiko fehlte auf Liechtensteiner Seite.

Die Startphase der zweiten Hälfte war die langweiligste der ganzen Partie. Liechtenstein hatte Nordmazedonien gut im Griff, bis sich in der 62. Minute der VAR einschaltete. Eine Befreiungsaktion der Liechtensteiner, die nicht regelwidrig schien, entpuppte sich als Penalty. Der eingewechselte Livio Meier wollte im Strafraum den Ball wegschlagen, traf dabei aber unglücklich das Bein von Ademi. Den fälligen Penalty verwertete Alioski zum 0:2. Jetzt öffnete Liechtenstein und riskierte mehr, fing sich dann in der Folge aber prompt noch zwei Treffer ein. Davor hatte Liechtenstein den einzigen Torschuss der Partie. Hasler zielte dabei etwas zu hoch. Mehr lag offensiv für Liechtenstein nicht drin und auch die 76 Prozent Ballbesitz für Nordmazedonien sprechen Bände. Das 0:3 war der schönste Treffer der Gäste. Boban Nikolov konnte ein Zuspiel von Velkovski stark annehmen, dann liess er Hofer stehen und traf in die linke untere Ecke. Auch beim 0:4 war Hofer involviert. Churlinov zog in den Strafraum und wollte zur Mitte passen. Hofer klärte, allerdings direkt wieder zu Churlinov, der eiskalt verwerten konnte. Beim 0:4 blieb es schliesslich. Liechtenstein konnte nicht ganz an die Leistung der letzten drei Partien anknüpfen, und auch wenn nur wenige Prozent an Leistung fehlten, rächt sich dies auf diesem Niveau.