Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Gary Kaufmann

Knappe Niederlage zum Schluss

Im letzten Spiel der WM-Quali verliert Liechtenstein 0:2 gegen Rumänien. Eine tapfere Abwehrschlacht ohne Torgefahr.

Einerseits überraschte die Startaufstellung, andererseits nicht, weil Nationaltrainer Martin Stocklasa gerne jungen Spielern den Vorzug gibt. Sowohl Daniel Kaufmann als auch Martin Büchel, die ihr letztes Länderspiel bestritten, sassen erst einmal auf der Bank. Beide kamen noch zu einem Kurzeinsatz. Auf den formstärksten Stürmer Dennis Salanovic wurde aus «internen Gründen» verzichtet, über die der LFV und der Spieler bislang schweigen. Dabei wäre sein Tempo gefragt gewesen, und der Schaaner hätte sicher gerne auf dem Platz gestanden. Nur etwas sagte «Stocki» zu der Causa: «Wir werden die Woche vorübergehen lassen und uns das dann intern anschauen. Es ist aber nichts Weltbewegendes vorgefallen.»

Kapitän Stanciu verschiesst Elfmeter für Rumänien
Wie gegen Deutschland musste Liechtenstein einen frühen Treffer hinnehmen. In der 8. Minute trat Rumäniens Kapitän Stanciu die erste Ecke des Spiels. Rus verlängerte den Ball per Kopf auf den langen Pfosten, an dem Dennis Man sich ohne Mühe von Gegenspieler Spirig löste und einschob. Der Ball prallte aus kurzer Distanz von Keeper Benjamin Büchel ab ins Tor. Anschliessend hätten die Gäste die Führung ausbauen können. Nach einem Handspiel von Grünenfelder entschied der VAR auf Strafstoss, doch Stanciu verschoss (35.), woraufhin Liechtenstein besser ins Spiel fand. Davor hatte Rumänien einige gefährliche Chancen. Es fehlte die Effizienz, aber vor allem zeigte Büchel wie gewohnt mehrere starke Paraden und hielt die Partie so weiterhin offen.

Liechtenstein setzte in der ersten Halbzeit zwei Nadelstiche nach vorne durch starke Steilpässe von Aron Sele (11.) und Sandro Wolfinger (18.). Doch in beiden Situationen fehlte Stürmer Yanik Frick das Tempo, um aus ihnen einen Torabschluss zu machen.

Gäste verpassen trotz Sieg die WM-Playoffs
Nach dem Seitenwechsel ging es weiter wie bis anhin: Regelmässig Chancen durch die Rumänen, auffällig war vor allem Kapitän Stanciu. Liechtenstein hielt mit allen vorhandenen Füssen im Strafraum dagegen, und in vielen Fällen mussten sich die Kollegen bei Keeper Büchel bedanken. Nach vorne ging wenig, sodass kaum Gelegenheiten für den Ausgleich bestand. Am ehesten noch durch den eingewechselten Fabio Wolfinger, der einen Torschluss verzeichnete (75.), und Göppel per Freistoss (85.). In der Schlussphase wurde Liechtenstein noch ausgekontert. Dabei erzielte Nicusor Bancu nach einem Rückpass von Maxim mit einem strammen Schuss aus 20 Metern ins obere rechte Eck den 0:2-Schlussstand (87.) – unhaltbar für Büchel. Die rumänischen Fans feierten den Treffer mit einem Feuerwerk. Zu diesem Zeitpunkt wussten wohl noch nicht alle, dass Nordmazedonien gegen Island führt bzw. gewinnt (3:1) und dieser Sieg deshalb nicht für den zweiten Platz in der Gruppe J reichen wird.

Gemeinsames Abendessen zum Abschluss des Jahres
Liechtenstein beendet die WM-Qualifikation und das erste Jahr unter Nationaltrainer Martin Stocklasa mit neun Niederlagen und einem Punktgewinn gegen Armenien (1:1), was der Höhepunkt war. Ein weiterer Erfolg ist die 0:2-Niederlage in St. Gallen gegen den vierfachen Weltmeister und Gruppensieger Deutschland gewesen. In positiver Erinnerung aus Liechtensteiner Sicht bleibt die herausragende September-Länderspielwoche, wo man drei Spiele in Folge stark verteidigte.

Aufgrund der frühen Anspielzeit konnte die Nationalmannschaft (inkl. Trainerstab und Staff) das vergangene Jahr mit einem Abendessen ausklingen lassen, an dem die abtretenden Nationalspieler Daniel Kaufmann sowie Martin Büchel gebührend verabschiedet wurden. «Ein gutes Spiel und jetzt noch ein gutes Abendessen, das ist doch ein toller Abschluss», meinte Stocklasa an der Medienkonferenz nach dem Spiel.