Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ruben Bucher
Färinger schiessen Liechtenstein ab
Trotz eines frühen Trefers von Göppel verliert Liechtenstein das Testspiel gegen die Färöer deutlich mit 5:1.
Nach knapp 20 Minuten konnte Liechtenstein das zweite Tor in diesem Jahr bejubeln. Dies blieb jedoch der einzige Höhepunkt am gestrigen Abend. Denn anschliessend zeigten die Färinger, dass sie momentan den Liechtensteinern, was den Fussball betrift, mindestens einen Schritt voraus sind.
Göppel trift – Hendriksson reagiert mit Doppelschlag
Zu Beginn liessen es die beiden Teams etwas gemächlich angehen. Die Färöer hatten etwas mehr Ballbesitz in der Startphase, doch wussten nur wenig mit diesem anzufangen, und so gab es in der Startviertelstunde kaum Torchancen. Nach rund zehn Minuten lag dann plötz - lich Goalie Thomsen am Bo - den. Er hatte sich zuvor bei einem Zusammenstoss mit Sele das Knie verdreht und musste nach langer Pfege ausgewechselt werden. Dadurch wurde auch etwas der Spielfuss gebrochen, was Liechtenstein aber gar nicht ungelegen kam. Denn nachdem es weiterging, waren die Gäste aus Liechtenstein besser im Spiel. Und nach 19 Minuten durften die Gäste sogar jubeln. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld spielte Noah Frick einen Zuckerpass in die Tiefe, wo Göppel plötzlich alleine vor dem Tor auftauchte. Der Aussenverteidiger blieb cool vor dem Tor und schob den Ball fach zum 1:0 in die nahe Ecke.
Der Jubel der Liechtensteiner hielt aber nur kurz an. Denn nach dem Gegentrefer spielte eigentlich fast nur noch das Heimteam. Und bereits vier Minuten später erzielten die Färinger den Ausgleich. Captain Davidsen konnte sich auf der linken Seite durchsetzten, fankte den Ball schön zur Mitte, und dort musste Klaemint Olsen nur noch den Fuss hinhalten. Der Ausgleich war, aufgrund der Spielanteile, zu diesem Zeitpunkt verdient und die Färinger machten gleich weiter Druck. Hobi hielt Liechtenstein aber vorerst mit seinen Paraden im Spiel und so blieb die Hofnung auf ein positives Resultat weiter bestehen. Nach 38 Minuten konnte aber auch Hobi sein Team nicht mehr vor dem Rückstand bewahren. Nach einer schönen Flanke von Vatnhamar konnte der aufälligste Färinger, Brandur Hendriks - son, völlig freistehend aus rund fünf Metern einköpfen. Und dieser Hendriksson legte nur drei Minuten danach gleich noch einen Trefer drauf. Nach einem Doppelpass mit Mittelfeldkollege Meinhard Olsen stand Hendriksson völlig frei vor dem Tor und markierte aus rund zehn Metern seinen zweiten Trefer des Spiels.
Olsen und Davidsen erhöhen für die Färöer
Halbzeit zwei startete dann ähnlich wie die erste Hälfte. Beide Teams liessen es wieder etwas ruhiger angehen und so waren Torchancen erneut Mangelware. Nach 57 Minuten tauchte Liechtenstein dann in Person von Yanik Frick wieder mal gefährlich vor dem Tor auf. Seinen Schuss konnte Gestsson aber parieren. Auf der Gegenseite musste Fabio Wolfnger nach einem Eckball auf der Linie klären und Hobi kurze Zeit später mit einer Glanzparade gegen den Schluss von Klae - mint Olsen. Nach der anschliessenden Ecke war Hobi dann aber dennoch geschlagen. Klaemint Olsen konnte unbedrängt aus kurzer Distanz einköpfen und damit ebenfalls sein zweites Tor an diesem Abend erzielen. Es war defnitiv der Genickbruch für das Liechtensteiner Nationalteam, welches in der Folge vorwiegend darauf bedacht war, den Schaden in Gren zen zu halten.
Gut zehn Minuten vor Schluss zeigte Schiedsrichter Ivar Orri Kristjansson dann auf den Elfmeterpunkt. Frommelt hatte zuvor einen Färinger an der Strafraumgrenze gefoult. Ob das Foul aber wirklich im Strafraum gewesen ist, war fraglich und auch auf den TV-Bildern nicht endgültig zu klären. Davidsen war das aber alles egal. Er verwandelte souverän gegen Hobi und erhöhte auf 5:1. In der Schlussphase kam Liechtenstein dann nochmals zu einem Konter. Wiederum ging’s über die linke Seite, wo Göppel schliesslich zum Abschluss kam, aber nur den Pfosten traf.
Es war dies der Schlusspunkt der Partie, welche die Färinger zwar verdient, aber etwas zu hoch für sich entschieden. Liechtenstein spielte zwar aufopferungsvoll, war aber schlichtweg von der Qualität her nicht auf Augenhöhe mit den Färingern. Es liegt also noch viel Arbeit vor Nationaltrainer Martin Stocklasa.