Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Nach 13 Minuten entschieden
Liechtensteins U21-Nationalmannschaft unterlag Ungarn deutlich mit 0:4 (0:3) Toren. Liechtenstein verschlief den Start, die Ungarn kombinierten aus einem Guss. Das reichte zur frühen Entscheidung nach nur 13 Minuten.
Ferencvaros-Spieler Belicyky mit einer Doublette (8./9.), Kalnoki-Kis (13.) und Iszlai (89.) erzielten dieTore. Die Magyaren lebten Effizienz pur. Vor allem läuferisch und punkto rasches Erfassen von Situationen waren die Ungarn den Liechtensteinern stets einen Schritt voraus. Erst im zweiten Abschnitt, als die Ungarn die Führung verwalteten, gestaltete sich das Geschehen ausgeglichen.
Furiose, effiziente Ungarn
Es waren gerade mal 13 Minuten gespielt, da lagen die Ungarn bereits mit 0:3Toren vorne. Die ersten beidenTore waren identisch: Ein Kalnoki-Kis-Zuspiel von links flach zehn Meter vors Tor schob Beliczky ins Netz (0:1); wie 50 Sekunden später, als er von rechts von Tischler bedient wurde (0:2). Beim 0:3 ging ein Fehler von Torhüter Tichy voraus; er liess einen Bodi-Freistoss nach vorne abklatschen, Kalnoki-Kis schob ein (0:3). Es war gelebte Effizienz, denn vor den Gegentoren musste Tichy nur einmal bei einem Bodi-Freistoss eingreifen (4.). Obwohl den Ungarn fünf Leistungsträger fehlten, kombinierten sie aus einem Guss. Sie liessen Mann und Ball geschickt laufen und sorgten für eine frühe Zäsur. «Wir wollten offensiv auftreten und Liechtenstein damit überraschen. Glücklicherweise konnten wir früh skoren und nachlegen», nannte Ungarns U21-Nationaltrainer Antal Roth die taktischeVorgabe. Liechtenstein tat sich lange Zeit schwer, um diesen Tiefschlag wegzustecken. Sele verfehlte mit seinem Weitschuss deutlich (15.). Erstmals zwingend war der Abschluss von Nicolas Hasler, doch Gästekeeper Megyeri klärte zur Ecke (26.). Liechtenstein war bemüht, den Ball im Spiel zu halten und aus einer gesicherten Abwehr zu agieren, doch fehlte das rasche Umschalten oder oftmals auch das Durchsetzungsvermögen in 1:1-Situationen. Im Gegensatz zum Testspiel gegen Österreich agierten die Pauritsch-Schützlinge zu ängstlich. Letztlich sorgteTichy dafür, dass es beim 0:3 bis zur Halbzeit blieb. Er lenkte einen Bodi-Weitschuss zur Ecke (17.) und stoppte den durchgebrochenen Beliczky (29.).
Mehr Mut im zweiten Abschnitt
Mit wesentlich mehr Mut ging Liechtenstein die zweite Halbzeit an. Trainer Pauritsch hatte ein Zeichen gesetzt und die A-Nationalspieler Nicolas Hasler und Lucas Eberle zur Pause ersetzt. «NicolasHaslerwar verletzt und angeschlagen. Da das Spiel gelaufen war, entschieden wir, dass er sich erholen kann, um beim Trainingsauftakt des FCV wieder parat zu sein», entwarnte U21-Nationaltrainer Rene Pauritsch. «Lucas Eberle war nicht parat. Es war ein logischer Tausch; wir hatten in der Folgemehr Spielkontrolle, die zwei, die reinkamen, haben ihre Sache gut gemacht. Auch Ospelt steigerte sich im zweiten Abschnitt», freute sich Pauritsch. Strafraumszenen gab es indes nur noch wenige. Zumindest den Ehrentreffer hätten sich die Liechtensteiner verdient, die kompakter standen und auch in den Zweikämpfen resoluter zur Sache gingen. Heeb liess einen Hochkaräter aus: Er kam aus sechs Metern Entfernung auf halbrechter Position zumTorschuss und jagte den Ball ins Seitennetz (69.). «Heeb hätte die Chance nutzen und den 1:3-Anschluss schaffen müssen. Doch das gelingt uns leider nicht. Wir zeigten dennoch Charakter, Moral und Leidenschaft; die Jungs liessen sich nicht hängen», fand Pauritsch auch Worte des Lobes. Weitere zwingende Aktionen fehlten. Ein Ospelt-Schlenzer stellte keine wirkliche Gefahr dar (49.). Tischler verfehlte (64.), Rado mit einem Schrägschuss (66.) und Beliczky mittels Heber (68.) scheiterten an Torhüter Tichy, der seinen Fehler beim 0:3 längst gutgemacht hatte. Schliesslich kamen die Gäste nach einem Kaufmann-Patzer zu einem weiteren «Gastgeschenk». Valentin Flatz versuchte den durchgebrochenen Rado zu stoppen und nahm ihn von den Beinen; den Iszlai-Foulpenalty lenkte Tichy an den Pfosten; den Nachschuss verwandelte Iszlai problemlos (0:4). Liechtenstein liess sich nicht hängen und strebte denTorerfolg an. Der agilste Liechtensteiner war Ronny Hanselmann, der Mut zeigte und in den Laufduellen mit den Gästen jederzeit mithalten konnte.