Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Litauen revanchiert sich
Im dritten WM-Ausscheidungsspiel kassierte Liechtenstein die dritte Niederlage. Gegen Litauen kassierten die Zaugg-Schützlinge eine 0:2 (0:0)-Niederlage. Litauen reichte eine Leistungssteigerung nach dem Tee zum verdienten Sieg.
Somit revanchierten sich die Litauer für die Schmach in der letzten EM-Qualifikation, als Liechtenstein vier Punkte einfuhr (2:0, 0:0). Edgaras Cernauskas mit einer Doublette (51./75.) sorgte für den entscheidenden Unterschied.
Liechtenstein zeigte eine starke erste Halbzeit, hielt sehr gut dagegen und liess in der Defensive praktisch nichts zu. Letztlich kam es in der zweiten Halbzeit zum Leistungsabfall, weil einige Leistungsträger körperlich stark abbauten. Das ist teilweise auf die fehlende Spielpraxis in ihren Vereinen zurückzuführen.
Wie gewonnen, so zerronnen
Die Partie wickelte sich im ersten Abschnitt mehr oder weniger im Mittelfeld ab. Beide Teams waren bestrebt, aus einer gesicherten Abwehr nach vorne zu kommen. Eine Grosstat von LiechtensteinsTorhüter Benjamin Büchel, der denVorzug vor Bicer erhielt, war notwendig, um die Null halten zu können: Er lenkte einen Radavicius-Schuss aus 17 Metern grossartig über die Querlatte (17.).
Liechtenstein zeigte die nötige Aggressivität und kam mehrmals zum Abschluss, ohne jedoch zwingend zu sein. Burgmeier legte sich das Leder zu weit vor (5.),Wieser verzog seinen Hinterhaltschuss deutlich (12.), derweil Erne seinen Schuss von der Strafraumgrenze zu zentral ansetzte (18.). Die beste Chance besassen Erne, doch seinem Kopfball fehlte die Wucht (36.), sowie Burgmeier, dessen Schrägschuss zu hoch eingestellt war (46.+).
Litauen erhöhte Druck
Im zweiten Abschnitt legte Litauen mehr Engagement am den Tag und wurde prompt belohnt. Die Gäste drängten die FL-Abwehr an den eigenen Strafraum, schliesslich kam der Ball über Radvicius zu Edgaras Cesnauskis, dessen scharfer Flachschuss via Pfosten ins Tor drang (0:1). «Es war eine Reihe von Aktionen, in denen wir den Ball nicht befreien konn- ten. Schliesslich landete der Ball bei meinem Gegenspieler. Er nahm den Ball super an und traf trocken ins lange Eck», ärgerte sich Liechtensteins Verteidiger Yves Oehri. Es kam noch dicker: Nach einem Foul von Radavicius an Polverino – der Ref sah grosszügig darüber hinweg – lancierten die Litauer denAngriff und wiederum Edgaras Cesnauskis traf mit einem Hocheckschuss von der Strafraumgrenze ins linke, obere Eck (0:2). «Wir hatten den Eindruck, dass demTor ein Foul vorausging», ärgerte sich Nationaltrainer Bidu Zaugg.
Liechtenstein war bemüht, ins Spiel zurückzufinden. Es besass vor dem 0:2 einen Hochkaräter, als ein Freistoss von Thomas Beck haarscharf neben dem Tor in Behind ging (56.). Ansonsten konnten die Zaugg-Schützlinge keine zählbarenTorchancen kreieren. Ein Vorstoss von Erne sah vielversprechend aus, doch der FCBSpieler schoss, statt dasAbspiel zu suchen (68.). Deshalb blieb die bittere Erkenntnis: Viel Aufwand, aber kein Ertrag gegen ein Team, das robust auftrat, geschickt die Defensive pflegte und trotzdem immer wieder gefährlich nach vorne kam. Letztlich lebten die Litauer Effizienz vor. Ein harmloser Kopfball von Kieber (92.) war der letzte Abschluss in einem Spiel, in dem Liechtensteins Offensive je länger die Partie dauerte, nur noch ein laues Lüftchen war.