Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Liechtenstein näher am Sieg
Liechtenstein kam im fünften WM-Qualispiel zum ersten Punktgewinn. Gegen Lettland holte die Pauritsch-Elf ein verdientes 1:1 (1:1)-Remis. Aufgrund des Chancenplus lag ein Sieg in Reichweite, doch Cauna scheiterte mittels Penalty an Jehle (62.).
Polverino (17.) und Cauna (30.) erzielten die beiden Tore in einem intensiv geführten WM-Qualifikationsspiel. Beide Teams suchten die Entscheidung, sodass die Fans ein abwechslungsreiches Spiel zu sehen bekamen.
Nach nervösem Beginn besass Liechtenstein über die gesamte Spielzeit die klareren Chancen, dennoch hielt Torhüter Jehle sein Team mit der glänzenden Abwehr beim strittigen Handspenalty im Spiel. Dem Pfostenschuss von Cauna (3.) stand ein Wieser- Pfostenschuss (20.) und ein David- Hasler-Lattenschuss (64.) gegenüber. Liechtenstein zeigte Leidenschaft und viel Einsatzbereitschaft.
Nach Führung löste sich Nervosität
Liechtenstein stieg nervös in die Partie und musste froh sein, dass nach einem Frick-Fehlpass der lettische Spielmacher Cauna seinen Distanzschuss an den rechten Pfosten setzte (3.). Liechtenstein war um Ballbesitz bemüht, kleinere Abstimmungprobleme führten zu «leichten» Ballverlusten. Einen Kamess-Hinterhaltschuss klärte Erne (10.) und als David Hasler seinen zu zentral angelegten Distanzschuss von Torhüter Vanins abgewehrt sah (13.), wirkte Liechtenstein in der Folge gelöster. Ein gut getimtes Burgmeier-Zuspiel brachte Erne geschickt vor den gegnerischen Kasten, David Hasler legte den Ball per Kopf auf Polverino zurück, der hämmerte den Ball aus 14 Metern ins Tor (1:0). Kurz darauf lag das 2:0 in der Luft, doch der Wieser-Freistoss aus 22 Metern klatschte vom rechten Pfosten in Behind (20.).
Lettlands Offensive war auch präsent. Rudnevs düpierte Frick und schoss ins Seitennetz (13.), ansonsten agierte die Liechtensteiner Defensive aufmerksam. Ein unnötiger Ballverlust von Nicolas Hasler trug den Gästen einen Freistoss ein, den Cauna aus 25 Metern ins rechte, obere Lattenkreuz setzte (1:1).
Liechtenstein liess sich von diesem Ausgleich nicht irritieren und agierte zielstrebig. Erne kam bei seinem Vorstoss nicht optimal zum Schuss, legte für David Hasler auf, doch der traf den Ball nicht optimal (35.). Ein Erne-Schuss war zu zentral angelegt (37.) und Wiesers Freistoss blieb die Beute von Vanins (46.+). In dieser Phase kam nur noch Kamess zu einem Torschuss, doch Jehle war auf dem Posten (32.). Letztlich ein schmeichelhaftes Remis für die baltischen Gäste.
Jehle hält Foulpenalty
In der zweiten Halbzeit dauerte das Abwarten nur wenige Minuten. Nachdem ein Schuss aus nächster Nähe an der Hand von Polverino landete, musste das Schlimmste befürchtet werden, denn der Ref diktierte einen Penalty: Jehle fischte den Schuss von Cauna aus dem Eck (62.). Auf der Gegenseite ahndete der schottische Ref zwei Hands lettischer Abwehrspieler nicht: Die Empörung auf den Rängen war gross.
Zuvor hatte Jehle Glück, als er knapp vor Visnakovs an den Ball kam (52.). In der Folge zeigte Liechtenstein erneut viel Leidenschaft. Doch Liechtenstein besass die hochkarätigen Chancen: Zuerst nahm David Hasler einen Ball volley aus sieben Metern, obwohl er ausreichend Zeit besass, um das Leder zu kontrollieren (59.). Als der quirlige FCV-Spieler zu einem Heber ansetzte, fiel der Ball von der Querlatte ins Feld zurück (64.). Und beim dritten Abschluss verzog er aus der Drehung (65.). Dreimal tauchte auch Quintans im gegnerischen Strafraum auf: Zuerst agierte er zu ängstlich und zielte mittels Volley direkt auf Vanins (65.), beim zweiten Abschluss verfehlte er das Tor mittels Kopf um zwei Meter (82.) und beim Flachschuss von der Strafraumgrenze musste Vanins sein ganzes Können aufwenden (87.), um den Ball zu halten. Die grösste Möglichkeit zum Siegestreffer liess Beck aus: Einen David-Hasler-Rückpass nahm er an, statt ihn aus 14 Metern direkt zu nehmen; schliesslich schoss er einen Letten an (81.). Die Letten besassen im Finish mehr Spielanteile, wirkten physisch stärker, doch Visnakovs (87.) und Gauracs (88.) scheiterten an Jehle oder am eigenen Unvermögen.