Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Liechtenstein verpasst Sensation
Liechtenstein brachte die Nummer elf des Fifa-Rankings, Griechenland, arg in Bedrängnis, doch die Sensation blieb im letzten WM-Heimspiel aus, denn der Favorit ging doch noch als 0:1 (0:0)-Sieger vom Platz.
Der bullige Mittelstürmer der Griechen, Kostas Mitroglou (Olympiacos Piräus), erzielte den Siegestreffer (72.). Liechtenstein war im ersten Abschnitt die spielbestimmende Elf, doch die Griechen steigerten sich nach dem Tee erheblich und gingen schliesslich als verdienter Sieger vom Platz. Vor allem die physische Präsenz des Europameisters von 2004 war beeindruckend. Ein überragender Torhüter Jehle liess die Griechen dennoch verzweifeln; rettete er im zweiten Abschnitt doch gleich mehrere hochkarätige Chancen.
Schliesslich bezahlten die Liechtensteiner, die in der zweiten Halbzeit stark abbauten, für ihre engagierte Leistung hart. Nicolas Hasler fehlt nach der zweiten Verwarnung in Litauen wie auch David Hasler, der ungerechtfertigt Gelb-Rot sah (66.).
Konzentrierter Start
Liechtenstein legte einen konzentrierten Start vor, hielt den Ball geschickt in den eigenen Reihen und war mehrheitlich im Ballbesitz. Die Griechen agierten wie erwartet sehr aggressiv und liessen dem Gastgeber kaum Spielraum zu. Beim ersten guten Vorstoss der Liechtensteiner und in Überzahl verpasst David Hasler das richtige Moment des Abspiels (12.). Kurz darauf zog Wieser aus der zweiten Reihe ab, doch sein Schuss fiel zu harmlos aus (14.). Die erste Grosschance liess David Hasler aus: Er übernahm eine Burgmeier-Flanke mit der Brust, drehte sich und jagte den Volley aus 17 Metern haarscharf über die Querlatte (18.).
Liechtenstein kam zu mehreren Freistössen von der Seite, führte sie jedoch sehr schlecht aus. In der Folge kamen die Griechen besser ins Spiel, übten mehr Druck aus. Tachtsidis zog seinen Hinterhaltschuss über das Tor (25.), Mitroglou verzog (30. – Abseits?) und Siovas vergab die beste Chance. Er köpfelte – allerdings von Oehri haarscharf bedrängt – den Ball aus zwei Metern übers Tor (32.). Ein gerechtes Remis zur Halbzeit.
Griechenland legte zu
In der zweiten Halbzeit übernahm sofort Griechenland die Initiative, liess die Liechtensteiner auch nicht mehr gewähren wie noch vor dem Tee. Sturmspitze Mitroglou war fast bei jeder Offensivaktion beteiligt und lediglich Torhüter Jehle konnte ihm Paroli bieten und reagierte mehrmals glänzend. Er fischte seinen Kopfball aus dem Eck (59.), lenkte zudem den Katsouranis-Kopfball an die Querlatte (67.) und hielt den Flachschuss von Katsouranis (70.). Zudem zielte Mitroglou zu hoch (49.) und kann den Cholebas-Pass nicht kontrollieren (50.). Auch köpfelte er aus sechs Metern daneben (54.).
Siegestreffer
Als die Griechen durch Holebas Gelb-Rot (59.) sahen, schien die Partie wieder zu kippen. Liechtenstein kam wieder besser nach vorne, kombinierte zielstrebiger. Nicolas Hasler schoss zu zentral (65.). Kritisch war die Szene, als David Hasler von Torosidis im Strafraum gefoult wurde (65.), doch der unsichere Ref liess weiterspielen. Auf der Gegenseite gelang den Griechen doch noch der Siegestreffer: Torosidis düpierte Oehri und sein scharfes Flachzuspiel vors Tor verwertete Mitroglou (0:1).
In der Folge konnten die Liechtensteiner nicht mehr wirklich reagieren; zu ausgepowert war das Gros der Spieler. Einen Ninsis-Kracher bändigte Jehle (74.), zudem behalf sich Jehle einer Fussabwehr gegen Mitroglou (74.). Die Griechen suchten die Entscheidung und schliesslich blieb Jehle ein weiteres Mal gegen Mitroglou Sieger (83.). Liechtenstein löste sich in den letzten Minuten aus der Umklammerung, denn Yildiz brachte in der Offensive nochmals etwas Entlastung. Da aber der finale Pass fehlte, blieb es bei der knappen 0:1-Niederlage, die vor allem den Griechen hilft, denn der bisherige Leader Bosnien & Herzegowina patzte zu Hause gegen die Slowakei (0:1).