Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Zum knappen Sieg gequält
Liechtensteins Fussball-Nati hat eine 14-monatige Durststrecke beendet und Andorra (Rang 200 im FIFA-Ranking) mit 1:0 (1:0) geschlagen. David Hasler erzielte den Siegestreffer kurz vor der Halbzeit.
Liechtenstein fand denkbar schlecht ins Spiel, wirkte unkonzentriert, fehleranfällig und hätte sogar in Rückstand geraten können. Erst mit Fortdauer verschaffte sich der Gastgeber Vorteile. Aufgrund des klaren Chancenplus fiel der Sieg indes verdientermassen aus. Liechtenstein durfte sich über einen glanzlosen Sieg freuen.
Liechtenstein tat sich schwer
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sorgte David Hasler mit einer feinen Einzelleistung doch noch für die Halbzeitführung gegen Andorra. Er wurde von Nicolas Hasler ideal in die Tiefe bedient, versetzte Innenverteidiger Garcia mit einem Haken und schlenzte das Leder ins lange, entferntere Eck (1:0); sein längst überfälliges erstes Länderspieltor.
Liechtenstein kam zuvor in der Startphase nur schwer in die Gänge. Andorras Spieler waren eng am Mann und agierten in den Zweikämpfen wesentlich giftiger. Bei einigen Liechtensteinern hatte man den Eindruck, dass sie noch im Tiefschlaf steckten. Zudem fanden die weiten Zuspiele selten einen Abnehmer.
Nachdem David Hasler den Ball nicht unter Kontrolle brachte (7.), besassen die Gäste zwei Hochkaräter: Clemente zog aus 8 Metern freistehend ab, Oehri lenkte den Ball mit Glück und Geschick zur Ecke (10.). Mittels Foul an Stocklasa verschaffte sich Silva Freiraum an der Strafraumgrenze, dessen Volley landete in den Händen von Torhüter Jehle (11.). Erst nach 20 Minuten konnten die Liechtensteiner ihre spielerischen Vorteile in Chancen ummünzen. Gleich zweimal scheiterte der fleissige David Hasler an Gästekeeper Gomes (23. / 32.). Routinier Mario Frick verfehlte mittels Kopfball das Tor aus sieben Metern haarscharf (20.) und als der Captain gefährlich an der Strafraumgrenze auftauchte, suchte er das Dribbling statt den Torschuss (36.). Burgmeiers Aufsetzer stellte den Gästekeeper ebenfalls vor Probleme (26.).
Obwohl die Liechtensteiner zu oft mit dem Ball liefen, statt den Spielfluss hoch zu halten, war die Pausenführung dank des Chancenplus durchaus gerechtfertigt.
Liechtenstein kontrolliert
Liechtenstein lief im zweiten Abschnitt zwar nie Gefahr, das Spiel aus den Händen zu geben, dennoch hätte man sich gewünscht, dass die Mannschaft konsequenter das zweite Tor gesucht hätte. Zu Chancen kam die Zaugg-Elf dennoch. Ein Burgmeier-Freistoss landete über dem Tor (47.), ein Erne-Knaller, den der Torhüter nur mit grösster Mühe klären konnte (54.) sowie ein Frick-Ablenker, der haarscharf neben dem Tor in Behind flog (61.), hätte das erlösende 2:0 eintragen können. Andorra agierte sehr defensiv, war aber nicht in der Lage, eine klare Torchance im zweiten Abschnitt zu kreieren; zu durchsichtig agierte Andorra. Moreno (58.) und Maneira mittels Freistoss (81.) verfehlten mit ihren Distanzschüssen den Kasten sehr deutlich.
Die Partie plätscherte im zweiten Abschnitt phasenweise dahin, dennoch hielt Liechtenstein den Ball längst wesentlich geschickter in den eigenen Reihen als vor dem Pausentee. Polverino und Nicolas Hasler sorgten im zentralen Mittelfeld für die Spielkontrolle. Burgmeier mit einem Schlenzer (70.) sowie mit einem Kopfball direkt in die Arme von Ersatzkeeper Pol (88.) verpassten den K. o. wie auch Christen, der solo Richtung Tor stürmte, den Ball jedoch schlecht mitnahm und den Gästekeeper aus spitzem Winkel anschoss (88.).
Liechtenstein war bemüht, über die Aussenbahnen nach vorne zu kommen. Den Flanken ging die Präzision ab. Es fehlten Schüsse aus der zweiten Linie; oft wollte der Gastgeber den Ball ins Tor tragen.