Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Malta stiehlt in Vaduz den Sieg
Liechtenstein kassiert im dritten Duell gegen Malta die dritte Niederlage. Es war kaum nachvollziehbar, dass Liechtenstein nach 94 Minuten 0:1 (0:1) verloren hat, denn es besass mehr als eine Handvoll hochkarätige Chancen.
Caruana erzielte das siegbringende Tor (38.). Malta tauchte ansonsten praktisch nie gefährlich vor Torhüter Jehle auf.
Liechtenstein besass etliche Grosschancen, legte aber auch schwächere Phasen ein. In der Schlussviertelstunde erhöhten die Liechtensteiner den Druck enorm, er war nahezu erdrückend, doch fehlte ein eiskalter Realisator gegen die tapfer, aber glücklich kämpfenden Malteser.
Verhaltener Beginn
Im ersten Abschnitt war Liechtenstein zwar bemüht, im Spiel die Impulse zu setzen, doch damit taten sie sich vorerst schwer. Missverständnisse, unglückliche Ableger der Offensivkräfte, und zweimal bot sich Quintans die Chance, nach vorne zu gehen, doch verliess ihn jeweils der Mut, ins 1:1-Duell zu gehen. Als Wieser mit einem herrlichen «Zuckerpass» Nicolas Hasler bediente, blieb derTorschrei im Rachen stecken, denn der Heber des FCV-Mittelfeldspielers prallte vom Pfosten ins Feld zurück (24.). Auch ein Flatterball von Burgmeier geriet zu zentral,Torhüter Haber boxte in extremis (30.).
Ansätze von Chancen gab es zuvor auch, doch waren sie nicht wirklich zwingend: Quintans schoss einenVerteidiger an (4.), Burgmeiers Freistoss senkte sich gefährlich vor Torhüter Haber, doch war kein Liechtensteiner zur Stelle, um den Ball noch abzulenken (15.), Stocklasa traf das Leder nach einem Quintans-Einwurf nicht optimal (22.) und Kaufmanns Distanzschuss fiel eher mässig aus (28.).
Rückstand entgegen Spielverlauf
Stattdessen geriet Liechtenstein entgegen dem Spielverlauf nach Anhäufung mehrerer Fehler völlig unnötig in Rückstand. Quintans bereinigte zum Eckball statt ins Out. Cohen führte den Eckstoss kurz aus, den Ableger zog er auf Jehle, dessen Faustabwehr landete auf der linken Abwehrseite bei Herrera. Seinen Schuss blockte ein FL-Abwehrspieler und Caruana staubte aus nächster Distanz ab (0:1). «Wenn und Aber hilft nichts, denn es sind immer Fehlerketten, die zu Toren führen. Leider hat es uns in einem unglücklichen Augenblick erwischt», urteilte Nationaltrainer Rene Pauritsch. Kurz zuvor hatte Vella einen missratenen Oehri-Einwurf erlaufen, der Schuss bereitete Jehle keine Mühe (30.).
Die Partie wickelte sich nach dem Seitenwechsel weiterhin wie auf einer schiefen Ebene Richtung Malta-Tor ab. Die Malteser machten ihre spielerische Unterlegenheit mit Biss und Aggressivität wett.
Weiterer Aluminium-Treffer Liechtenstein war bemüht, doch fehlte der Geniestreich. Ein Wieser-Freistoss, den Failla per Kopf ablenkte, landete an der Latte und in den Armen von Torhüter Haber (48.). Auch ein Kopfball von David Hasler hätte mehr Druck benötigt,Torhüter Haber fing das Leder problemlos (53.). Einen Erne-Schrägschuss lenkte Haber zur Ecke (77.) und Sekunden später verfehlte Stocklasa einen verlängerten Eckball per Kopf aus drei Metern (77.). Zwei Distanzschüsse von David Hasler (63.) und Wieser (76.) zischten knapp neben dem Pfosten in Behind. Bei David Hasler kam dann auch noch das Pech dazu: Aus der Drehung schoss er aus acht Metern einen Malteser an (80.), und die letzte Möglichkeit liess Mathias Christen aus; sein Kopfball war zu hoch angesetzt (93.).
Die Niederlage muss als bitter eingestuft werden, denn selten hat Liechtenstein einen Gegner in dieser Art und Weise dominiert. Bekanntlich zählen im Fussball die Tore und ein solches gelang Liechtenstein nicht. Das war schon in der jüngstenVergangenheit das grösste Manko. Trotzdem zahlte sich das etwas offensiver ausgerichtete System aus, auch wenn das im Resultat nicht sichtbar wird.