Deutschland gibt sich keine Blösse
Die ersatzgeschwächte Liechtensteiner Fussball-Nationalmannschaft war beim WM-Ausscheidungsspiel gegen Vize-Europameister Deutschland chancenlos und verlor 4:0 (2:0).
Ballack (4.), Janssen (9.), Schweinsteiger (48.) und Podolski (50.) trafen zu Beginn der Halbzeiten. Dem 1:0 und dem 3:0 lastete der Makel an, dass es sich um zwei Abseitstore handelte. Die raschen Tore lähmten die Bemühungen der Gäste, die wenig Mut zeigten. Einzelne Akteure erstarrten vor Ehrfurcht und konnten ihre Hemmung nicht ablegen.
Effizienz der Deutschen reichte
Die Deutschen überzeugten in der Startphase mit Effizienz. In der Folge blieben sie mehrheitlich im Ballbesitz, liessen Ball und Gegner laufen, doch der Raumgewinn fehlte. Das lag an der guten Organisation der Liechtensteiner, die defensiv auftraten. Eine Portion Mut hätte man sich im Gästeteam gewünscht, denn oft wurde der Ball immer wieder retour gespielt. Dadurch kam es zu wenig Entlastungen. Selbst bei langen Bällen setzte Sturmspitze Thomas Beck praktisch nie nach, um die deutschen Abwehrspieler zu beschäftigen. Zwei Podolski-Schüsse (38./43.), ein Janssen-Kopfball an die Querlatte (40.) und Ballack sorgten für Gefahr (45.).
«Torhunger» blieb bestehen
Der deutsche «Torhunger» war trotz der zwei weiteren Tore nicht gestillt: Gomez (65.), Helmes (69.) und Podolski (88.) zielten daneben. Zweimal zeichnete sich Jehle aus: Er hielt einen Lahm-Aufsetzer (78.) und stoppte Helmes (79.).
Liechtenstein zeigte nach dem Tee mehr Mut nach vorne; offensiv war es zu wenig. Vor allem in den 1:1-Duellen konnte sich kein Akteur durchsetzen. Bis auf einen Frick-Schrägschuss (54.) tauchten sie nie gefährlich im Strafraum auf. Einmal klärte Enke vor Ritzberger (11.) und als Frick nur noch einen Mann vor sich hatte, nahm er den Ball schlecht mit (33.).
Als «Underdog» müsste man in den Zweikämpfen härter einsteigen. Doch das Umgekehrte passierte. Die Deutschen gaben den Tarif bekannt, hatten jedoch die Gewissheit, dass sie der Ref krass bevorteilte.