Island - Liechtenstein 4:0 (2:0)

Vieles lief gegen die Liechtensteiner

Foto: LFV/Gunnar Örn Árnason

Liechtenstein verliert das Auswärtsspiel in Island mit 0:4 (0:2) Toren und kann sich damit für das 0:7 vom Hinspiel nur bedingt rehabilitieren.

Im Vergleich zum Spiel vom Freitag gegen Bosnien konnten die Liechtensteiner gegen Island den Ball etwas mehr in den eigenen Reihen halten und den Gegner so zumindest vor kleinere Herausforderungen stellen. Schon in der ersten Minute zeigten sich die Gäste aufmüpfig und feuerten einen Schuss in Richtung Tor der Isländer ab. Die Reaktion des Heimteams folgte prompt mit einem Schuss an die Latte, nachdem die Liechtensteiner zu passiv verteidigten. In der Folge verteidigte das Team von Nationaltrainer Konrad Fünfstück aber solide und liess in der Startphase kaum nennenswerte Chancen zu. Dann bekam Martin Marxer nach rund 20 Minuten im Strafraum den Ball an die Hand und nach Hinweis des VAR entschied der Schiedsrichter auf Penalty. Diesen verwandelte Sigurdsson per Lattenunterkante zum 1:0. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit blieben die Isländer am Drücker und als man schon dachte, dass es mit dem 1:0 in die Kabine gehen würde, traf Finnbogason zum 2:0.

Postwendend kam noch vor der Pause die grosse Chance für ein Liechtenstein Tor. Nach einem kurz ausgeführten Freistoss sprang ein Flankenball von Marcel Büchel an die Hand von Sampsted – Penalty für Liechtenstein. Sandro Wieser lief an, der isländische Goalie hielt, liess abprallen und Dennis Salanovic drückte den Ball über die Linie. Doch der Jubel verstummte schnell. Weil sowohl die Liechtensteiner als auch die isländischen Verteidiger zu früh in den Strafraum gelaufen waren, wurde der Penalty wiederholt. Sandro Wieser lief noch einmal an, doch auch beim zweiten Versuch scheiterte er und verfehlte das Tor deutlich. Die Doppel-Riesenchance für Liechtenstein war vergeben und es ging mit 2:0 für Island in die Pause.

Der Start in den zweiten Durchgang verlief aus Liechtensteiner Sicht denkbar schlecht. Kurz nach Wiederanpfiff traf Gylfi Sigurdsson zum 3:0 und wurde damit alleiniger Rekordtorschütze der Isländer. In Folge entwickelte sich das Spiel zu einer umkämpften Angelegenheit. Die Liechtensteiner mussten alles hineinwerfen, um die Isländer, bei denen immer mehr Spielfreude aufkam, vom Tor weg zu halten. Dennoch kamen die Gastgeber, deren körperliche Vorteile mit zunehmender Dauer der Partie immer deutlicher wurden, zu diversen Chancen im zweiten Durchgang. Gerade die Entstehung dieser Chancen gelang teilweise zu einfach oder nachdem eigene, individuelle Fehler gemacht wurden. In den meisten Situationen ging das aus Liechtensteiner Sicht noch irgendwie gut, doch in der 63. Minute traf Haraldsson nach sehenswerter Kombination per Lupfer zum 4:0. An dieser Stelle drohten die Liechtensteiner, deren Kraft nach dem Bosnien-Spiel und der Reise nach Island langsam nachliess, auseinanderzufallen. Doch man bewies erneut Moral, warf noch einmal alles rein und konnte so, auch mit etwas Glück, die 0:4-Niederlage über die Zeit bringen.

Im Vergleich mit dem 0:7 vom Hinspiel ist der Mannschaft von Konrad Fünfstück die Rehabilitation nur bedingt geglückt, denn insgesamt war Liechtenstein erneut klar unterlegen.

In den anderen Spielen der Qualifikationsgruppe J gewann Portugal auswärts gegen Bosnien & Herzegowina mit 5:0 und die Slowakei besiegte ebenfalls auswärts Luxemburg mit 1:0. 

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