Ruhiger Rückblick auf vergangenes Jahr

Delegiertenversammlung in Balzers

Foto: LFV/Peter Rinderer

Am Donnerstagabend, 25. April, hielt der Liechtensteiner Fussballverband seine jährliche Delegiertenversammlung im Gemeindesaal in Balzers ab.

Präsident Hugo Quaderer durfte neben den je zwei Delegierten der sieben Mitgliedsvereine auch eine Reihe an Ehrengästen begrüssen. Fredy Scherrer als Präsident des FC Balzers freute sich, dass sich die Liechtensteiner Fussballfamilie im Süden des Landes trifft, um auf das abgelaufene Jahr zurück- und die laufende Saison vorauszublicken. Auch für LOC-Präsident Stefan Marxer ist es immer wieder schön, die Entwicklung in einer der populärsten Sportarten der Welt zu sehen und hob beim LFV auch den stetigen Fortschritt gerade mit der erfolgreichen Umsetzung der Jugend-Ausbildungskoordinatoren hervor und blickte auch auf den Neubau des LFV-Campus auf der Schaaner Rheinwiese. Für den ehemaligen Sportminister und aktuellen Regierungschef Daniel Risch bedeutet Sport allgemein sehr viel und es sei schön zu sehen, dass soviele Personen im Land einer Sportart nachgehen. Er hob die zwei Liechtensteiner Weltrekorde im Fussball hervor: Einerseits die 49 Cupsiege des FC Vaduz und anderseits die Tatsache, dass jeder Verein mindestens einmal im Cupfinale stand.

Nach den Grussworten blickte der LFV-Präsident auf ein abwechslungsreiches Jahr 2023 zurück, das mit den Qualifikationsspielen zur UEFA EURO 2024, die im Sommer in Deutschland über die Bühne geht, gegen Portugal und Bosnien & Herzegowina zweimal das Rheinpark Stadion füllte und auch internationale Fussballstars zu den Fans ins Land brachte. Aber nicht nur aktuelle Grössen des Fussballs, sondern auch potenzielle Nachfolger gab es im Rahmen der U17 EM-Qualifikation auf den Plätzen in Triesen, Eschen-Mauren und Ruggell zu sehen. Denn mit Deutschland war kein geringerer als der amtierende Europameister in dieser Altersklasse zu Gast, die sich auch den Gruppensieg in Liechtenstein sicherten. Im Frauenfussball geht die Entwicklung weiter voran und die Teams zeigten gute Fortschritte, um dann in hoffentlich naher Zukunft den nächsten Schritt gehen zu können. Besonders stolz war Hugo Quaderer auch darüber, dass im Herbst der Spatenstich für den Neubau des LFV-Campus auf der Rheinwiese in Schaan stattfand und der neue Kunstrasenplatz fertiggestellt ist und die Gebäudestruktur immer mehr Formen annimmt. Mit dem Umzug ist nach aktuellem Projektfortschritt im Jahr 2025 zu rechnen, die Fertigstellung des gesamten Areals im darauffolgenden Jahr. Der LFV-Präsident bedankte sich bei allen Vorstandskollegen, Mitarbeitern und Trainern des Verbandes, ohne die diese Meilensteine nicht zu bewältigen wären.

Einen detaillierteren Rückblick auf das Jahr 2023 gibt der Jahresbericht, der erstmals nicht mehr in gedruckter Form, sondern im modernen Design attraktiv und nachhaltig online zur Verfügung steht. Er bietet ein einfach zu bedienendes Erscheinungsbild über die Aktivitäten des LFV im vergangenen Jahr mit vielen multimedialen Inhalten. Dieser ist ab sofort am Handy, Tablet oder am PC überall auf der Welt abrufbar. Mit einem Überblick über den Fortschritt der Strategie «Gemeinsam.2026» endete der sportliche Rückblick.

Im digitalen Jahresbericht sind auch die Finanzzahlen von 2023, der Revisionsbericht sowie das Budget 2024 abgebildet und erklärt. Die Delegierten genehmigten diese Traktanden einstimmig, nachdem Finanzleiter Massimo Condito die genauen Zahlen erklärte und den Delegierten einen Gewinn von knapp 14'000 Franken präsentiert. Zudem entlasteten sie den Vorstand einstimmig. Anschliessend wurde die Abänderung des Disziplinar- und Ethikreglements ebenso einstimmig beschlossen.

In einem kurzen Ausblick informiert Quaderer, dass der LFV fast auf den Tag genau vor 90 Jahren gegründet wurde und seit 50 Jahren Mitglied der UEFA und FIFA ist. Dazu präsentierte er ein Signet, das während des Jahres immer wieder auf diese Jubiläen hinweist. Sportlich gesehen bildet die UEFA Nations League im Herbst das Highlight.

Im letzten Punkt der Traktandenliste ergriffen dann die Vertreter der Dachverbände und der befreundeten Verbände das Wort. UEFA-Repräsentantin Valentina Mercolli richtete die besten Grüsse von Präsident Aleksander Čeferin aus und bedankte sich beim LFV-Vorstand für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr und hob den Bau der zukünftigen Verbandszentrale hervor. Zudem verwies sie auf das 70-Jahr-Jubiläum der UEFA und 50-jährige Mitgliedschaft des LFV. Am UEFA Kongress zu Beginn des Jahres wurde auch die neue UEFA-Strategie verabschiedet und das bewährte UEFA HatTrick-Programm startete in einen neuen Zyklus. Die 50-jährige Mitgliedschaft des LFV bei der FIFA war auch in der Wortmeldung von FIFA-Vertreter Rolf Tanner Thema. Er hob zudem die hervorragenden Beziehungen zum LFV hervor und ist zuversichtlich, dass die gemeinsame Arbeit positive Auswirkungen auf den Fussball haben wird und diesen auf ein höheres Niveau bringt.

Besonders erfreut war der Präsident auch über die Anwesenheit der Generalsekretärin des Deutschen Fussball-Bundes. Heike Ullrich liess es sich trotz der bevorstehenden Europameisterschaft in ihrem Verbandsgebiet nicht nehmen, an der Delegiertenversammlung in Balzers teilzunehmen. Sie erwähnte die tolle Zusammenarbeit mit dem LFV im Rahmen der gemeinsamen Meetings und bedankte sich bereits im Vorfeld dafür, dass der LFV die europäische Bewerbung für die Austragung der Frauen-Weltmeisterschaft 2027 unterstützen wird. Sie wünscht dem LFV einen schnellen Verlauf beim Bau des Campus, denn in Deutschland habe der Zusammenzug der sportlichen und administrativen Abteilungen im Campus in Frankfurt ein deutlich besseres miteinander hervorgebracht.

Nachdem die Delegiertenversammlung wie ein K.o.-Spiel zeitlich in die Verlängerung ging, konnte Hugo Quaderer diese vor dem allenfalls fälligen Penaltyschiessen beenden und die Anwesenden zum gemütlichen Ausklang einladen.