Island - Liechtenstein 4:0 (2:0)

Erneut vier Gegentore

So hatten sich die Liechtensteiner das nicht vorgestellt. Das Team von Martin Stocklasa verliert auswärts gegen Island mit 0:4 und muss damit wie schon gegen Nordmazedonien erneut vier Gegentreffer hinnehmen.

Die Liechtensteiner hatten sich einiges für die Partie vorgenommen und spielten eigentlich grundsolide. Tief stehend und mit Leidenschaft verteidigend, stellte man die Gastgeber aus Island vor Probleme, sich einmal durchzuspielen. Etwas überraschend fiel dann nach 19. Minuten das 1:0, bei dem Thordarson nach einer Flanke am höchsten stieg und einköpfte. Auch in der Folge war Island zwar spielbestimmend, wirklich gefährlich wurde es aber nur selten – und wenn, dann war Goalie Benjamin Büchel zur Stelle. 

Zu einer unglücklichen Szene kam es nach etwas mehr als einer halben Stunde. Martin Marxer bekam im Strafraum einen Ball an die Hand geschossen und es gab Penalty, welchen Gudmundsson souverän verwandelte. Danach hatte man das Gefühl, dass die Liechtensteiner sich mehr trauten und sich auch einmal in die Offensive wagten. Mit diesem Schwung ging es für die Stocklasa-Elf in die Pause.

Die Liechtensteiner kamen mit mehr Selbstvertrauen aus der Kabine und spielten zu Beginn des zweiten Durchgangs munter mit. Zwei Aktionen warfen die Gäste dann aber voll aus der Bahn. Erst flog Unglücksrabe Martin Marxer nach einer gelb-roten Karte vom Platz (63.), dann gab es nach einem Foul von Noah Frommelt erneut Penalty. Wieder lief Gudmundsson an und traf zum 3:0.

In Unterzahl waren die Liechtensteiner bemüht, dagegen zu halte und zu verteidigen, während die Isländer immer spielbestimmender wurden. Offensiv ging bei den Gästen daher nicht mehr viel, nachdem man zuvor vereinzelt zu Halbchancen kam oder nur kurz davor scheiterte, eine wirklich gefährliche Aktion zu kreieren. In der Schlussphase fiel nach einer schönen Kombination der Isländer, welche Gudjohnsen per Dropkick veredelte, sogar noch das 4:0, bei dem es schliesslich blieb.

Trainer Martin Stocklasa zeigte sich nach der Partie enttäuscht und sprach von einer Lehrstunde. «Ich nehme das auf meine Kappe. Wir hatten viele junge Spieler auf dem Platz und es ist klar, dass da auch einmal Fehler gemacht werden. Für die Jungen ist das aber sicher eine gute Erfahrung gewesen», sagte er. Stocklasa sprach dabei auch die beiden Penaltys an, in welchen man jeweils zu spät gekommen sei. «Man sieht dann eben auch, wenn ein Amateur gegen einen Profi spielt oder der Spielrhythmus fehlt – man kommt halt auch einmal einen Schritt zu spät. Das soll keine Ausrede sein, aber so oft im Strafraum zu verteidigen ist nicht einfach. Wir müssen diese Situationen in Zukunft besser lösen.» Ebenso enttäuscht zeigte sich Kapitän Nicolas Hasler, der von zu wenig Agressivität in den Zweikämpfen und zu wenig Präzision am Ball sprach. Auch ihm zufolge habe man nicht erreicht, was man sich für die beiden Spiele im Oktober vorgenommen hatte. 

In den beiden anderen Spielen der Qualifikationsgruppe J schlug Rumänien zuhause Armenien mit 1:0 und Deutschland gewann auswärts gegen Nordmazedonien mit 4:0. Mit diesem klaren Sieg sind  die Deutschen bereits nach dem achten von zehn Spieltagen für die WM-Endrunde in Katar 2022 qualifiziert.

WM-Qualifikation