Nach der heftigen 0:11-Niederlage gegen Portugal verliert die Liechtensteiner U21-Nationalmannschaft das Auswärtsspiel gegen Belarus mit 0:6. Die Tore für Belarus erzielten Marozau (15./49./59.), Shestyuk und Nikiforenko.
Die Liechtensteiner machten ihre Sache eigentlich gar nicht so schlecht und trauten sich am Ball auch einmal etwas in der Offensive zu probieren. In der Defensive stand man in der Startphase ebenfalls gut und tat alles dafür, die Null zu halten. Aber die Belarussen haben dann doch ein Mittel gefunden, wie die Liechtensteiner Defensive zu knacken ist. Uladzislau Marozau traf drei Mal praktisch identisch. Nach einer Viertelstunde kam der Ball zur Mitte auf Marozau, der völlig freistehend gegen die Laufrichtung von Goalie Vanoni einköpfte. Ein ähnliches Bild bot sich in der 49. und in der 59. Minute. Erst kam die Flanke von links, dann von rechts und beide Male war niemand in der Lage, die wuchtigen Kopfbälle von Marozau zu verhindern.
Doch auch Liechtenstein war nicht untätig. In der 26. Minute kam das Gästeteam durch Silvan Schiess zu seiner besten Chance. Schiess lief nach einem schnellen Konter der Liechtensteiner in den Strafraum, wo er von rund 12 Metern zum Abschluss kam und an Goalie Sokal scheiterte. Fast schon im Gegenzug fiel das 2:0 für die Belarussen, nachdem Jonas Hilti einen Ball wohl an die Hand bekommen hatte und es Penalty gab, welchen Oreshkevich sicher verwandelte. Für die 3:0 Pausenführung sorgte Shestyuk mit dem Tor des Abends. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld traf er per Volley von 16 Metern über Vanoni ins Tor.
Im zweiten Durchgang machten die Liechtensteiner erneut gut mit, liessen sich aber zweimal mit Flanken von der Seite ausspielen, wobei die Belarussen ihre körperlichen Vorteile ersichtlich machten. Als Nikiforenko in der 68. Minute für das 0:6 sorgte, drohte sich erneut eine ganz bittere Niederlage anzubahnen. Doch die Jungs von Michael Koller zeigten Moral und gaben in der Schlussphase nicht auf, sodass man das 0:6 über die Zeit bringen konnte. Letztlich fällt das Resultat doch hoch aus, zumal ein Tor nach Elfmeter fiel und Marozau bei drei Flanken viel zu frei stand.
Michael Koller sprach sich nach der Partie für seine Mannschaft aus. «Von aussen sehen viele nur immer das Resultat. Wir sind natürlich enttäuscht über die hohe Niederlage, aber ich habe Freude daran, wie jeder meiner Jungs aufgetreten ist. Man darf nicht vergessen, dass wir jedes Spiel gegen absolute Profiteams spielen und die Leidtragenden schlussendlich meine Spieler sind», sagte Koller. Er war zufrieden mit der Art und Weise wie seine Spieler vollen Einsatz zeigten und auch am Ball mutig waren. Dass man gegen körperlich überlegene Gegner dann solche Tore nach Flanken bekomme sei zwar bitter, jedoch schlicht nicht immer zu verteidigen. Nicht zuletzt sprach Koller auch die Szenen um die 25. Minute an, als man beinahe selbst den Ausgleich erzielte und dann mittels Penalty das 0:2 kassierte. «Wenn man in solchen Szenen mehr Glück hätte, dann verläuft das Spiel vielleicht auch einmal anders. Aber es wollte nicht sein.»